Bambusgerüst
In vielen Ländern Asiens hat die Verwendung von Bambus für die Konstruktion von Gerüsten eine lange Tradition. Die flexiblen Stäbe stammen in der Regel von vier Jahre altem Bambus, der in Standardlängen geschnitten und auf der Baustelle mithilfe einer speziellen Bindetechnik montiert wird. Früher verwendeten die Gerüstbauer dazu natürliche Materialien wie Bast oder Bambusstreifen, heute werden aufgrund der besseren Haltbarkeit in der Regel Plastikbänder bevorzugt.
Seine Stabilität verdankt das weitgehend hohle Bambusrohr den
zahlreichen Knotenpunkten, den sogenannten Nodien. Diese sorgen
dafür, dass die leichten und flexiblen Stäbe nicht brechen. In
zahlreichen Regionen Chinas, Indiens und Südostasiens üblich und
statisch bei fachgerechter Ausführung unbedenklich ist die
Verwendung von Bambus bei Fassadengerüsten. In dieser Form wird das
Material, bisweilen in Kombination mit einigen wenigen
Stahlelementen, selbst beim Bau von Hochhäusern in Hongkong
eingesetzt. Die Bambusgerüste können nach Beendigung der
Bauarbeiten demontiert und die einzelnen Elemente – wenn noch keine
Spuren des Verschleißes zu beobachten sind – wiederverwendet
werden.