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Anisotropien

Wärmebehandelte Gläser wie Einscheibensicherheitsglas (ESG) oder teilvorgespanntes Glas (TVG) werden bei der Herstellung zunächst erhitzt und dann kalt abgeschreckt. Dabei entstehen interne Spannungszonen, die zu einer Doppelbrechung des Lichts führen können. Die Folge sind Irisierungen (auch Irisationserscheinungen genannt) wie beispielsweise regenbogenartige Polarisationsflecken, Bänder oder Ringe. Dieser physikalische Effekt wird als Anisotropie bezeichnet.

Die Spannungszonen, bzw. -felder können mithilfe von natürlichem Licht in Verbindung mit einem schrägen Blickwinkel zur Glasfläche sichtbar gemacht werden. Ihre Größe ist abhängig vom Wetter und vom Sonnenstand. Deutlich erkennbar werden Anisotropien aber vor allem unter polarisiertem Licht oder zwischen zwei Polarisationsfiltern. Dieser Effekt wird zur Beurteilung der Homogenität der Vorspannung genutzt. Moderne Vorspanntechniken ermöglichen es, die Isotropiewerte deutlich anzuheben. Dadurch wird die Erscheinung von Anisotropien gemildert.

Da Anisotropien aus der internen Spannungsverteilung resultieren, werden sie gemäß DIN EN 12150: Glas im Bauwesen - Thermisch vorgespanntes Kalknatron-Einscheibensicherheitsglas: Definition und Beschreibung als optische Eigenschaft klassifiziert. Im Sinne der Produktnorm stellen sie somit keinen technischen Mangel dar.

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