Wärmepumpen

Wärmequelle Grundwasser
Wärmequelle Erdsondenanlage
Wärmequelle Erdkollektoranlage

Bei dem Funktionsprinzip der Wärmepumpen wird mit elektrischem Strom aus einer Wärmequelle mit geringerem Niveau ein höheres Temperaturniveau erzeugt. Dieser thermodynamische Kreisprozess wird als Carnot-Prozess bezeichnet.

Die Wirkungsgrad-Angabe bei einer Wärmepumpe ist die Jahres-Arbeitszahl, definiert als der Quotient der abgegebenen Heizwärme einer Wärmepumpe im Verhältnis zur von ihr aufgenommenen elektrischen Energie, gemittelt über ein Jahr. Für eine hohe Jahres-Arbeitszahl der Wärmepumpe ist ein kleiner Temperaturhub - Temperaturdifferenz zwischen der Temperatur der Umweltenergie (Luft oder Grundwasser bzw. Sole) und der des Heizkreises - entscheidend. Der Einsatz von Wärmepumpenanlagen kommt vor allem in Gebäuden in Frage, die mit geringen Vorlauftemperaturen auskommen.

Wärmequellen für Wärmepumpen

  • Grundwasser
    Grundwasser stellt die zuverlässigste Wärmequelle dar, die nahezu ganzjährig eine konstante Wärmequellentemperatur liefert. Die hierfür notwendige Brunnenanlage ist nicht an allen Standorten möglich bzw. genehmigungsfähig und vor allem mit hohen Investitionskosten verbunden. Eine Einzelfallprüfung ist erforderlich. Es werden bei entsprechender Wärmeverteilung (Fußbodenheizung) gute Arbeitszahlen erreicht.
  • Erdsondenanlage
    Erdwärme über eine Sondenanlage zu erschließen, ist mit höheren Investitionskosten verbunden, stellt jedoch standortabhängig eine zuverlässige Wärmequelle dar, die gute Jahresarbeitszahlen liefert. Auch hier ist wie bei allen Wärmepumpenanlagen eine Wärmeverteilung notwendig, die mit niedrigen Vorlauftemperaturen auskommt (z.B. Fußbodenheizung)
  • Erdkollektoranlage
    Eine Erdkollektoranlage ist sehr flächenintensiv und ist nur bei Neubauprojekt mit ausreichender Grundstücksgröße möglich bzw. sinnvoll. In den Wintermonaten muss hier mit einer stärkeren Abkühlung des Kollektors gerechnet werden, so dass die Arbeitszahlen zum Ende der Heizperiode abnehmen und so die Effektivität der Wärmepumpenanlage darunter leidet. Die Lösung ist jedoch kostengünstiger als Erdkollektor und Erdsonde.
  • Wärmequelle Luft
    Der Einsatz einer Luft-Wärmepumpe hat den Vorteil, dass keine aufwändige Brunnen- oder Kollektoranlage erstellt werden muss. Hauptnachteil ist die schlechte Arbeitszahl bei niedrigen Außentemperaturen oder bei hohen Betriebstemperaturen der Wärmeverteilung.
Warmwasserbereitung mit der Wärmepumpe
Problematisch ist die Warmwassererwärmung mit der Wärmepumpe, da hier hohe Temperaturen benötigt werden. In Gebäuden ab 3 Wohneinheiten ist die Einhaltung der „Legionellenverordnung“ für den Betreiber verpflichtend. Das bedeutet, dass herkömmliche Warmwassersysteme mit 60°C Wassertemperatur betrieben werden müssen und diese von einer Wärmepumpenanlage nur schwer oder nur mit schlechter Arbeitszahl bereitgestellt werden können. Meist sind elektrische Zusatzheizungssysteme erforderlich, die jedoch wiederum zu einer Verschlechterung der Jahres-Arbeitszahl führen.

Bei Gebäuden mit optimiertem Wärmeschutz ist der Anteil der Warmwasserbereitung mit 40-50% sehr hoch, so dass auch die Wärmepumpe einen hohen Anteil an Wärme mit verminderter Arbeitszahl bereitstellen muss. Es sind alternative Warmwasserbereitungskonzepte einzusetzen, die ggf. höhere Investitionskosten hervorrufen.

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