Von der denkmalgeschützten Scheune zum energieautarken Wohnhaus

Solarthermie und Photovoltaik sorgen für hohen Autarkiegrad

Es ist ein ambitioniertes Ziel, dass sich die drei Familien der Hofgut Erler Gesellschaft gesteckt haben. Seit 2012 arbeiten sie daran, den historischen ortsbildprägenden Vierseithof in Plottendorf denkmalgerecht zu sanieren und durch einen hohen Grad an Energieautarkie zukunftsfähig zu gestalten. Nach drei Jahren Bauzeit ist nun die alte, zuvor brachliegende Scheune revitalisiert und zu einem Wohnhaus umgebaut worden.

Der thermische Langzeitspeicher mit einem Wasservolumen von 12.690 Litern wurde mit einem Krahn in die Gebäudehülle eingehoben.
Zustand der brachliegenden Scheune im Jahr 2015 vor Beginn der Sanierungsarbeiten

Das Fachwerk in der Nordwand und Teilen der Südwand wurde in historischer Bauweise mit zimmermannsmäßigen Verbindungen rekonstruiert, ausgestakt und mit Strohlehm ausgefacht. Der Dachstuhl, ein Gewölbekeller und Teile der Sandsteinmauern konnten erhalten werden. Das Passivhaus wurde dann als Haus-im-Haus realisiert. Dafür verwendeten die Bauherren größtenteils nachhaltige und ökologische Baustoffe wie Holz und Lehm, die auch ein gesundes Raumklima fördern. Das Haus zeichnet sich durch eine hohe Luftdichtheit mit einem U-Wert von 0,14 W/m²K aus und verfügt über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und einem Wirkungsgrad von mehr als neunzig Prozent. Das Lüftungsgerät fördert bedarfsgerecht zwischen siebzig und 460 Kubikmeter frische Luft pro Stunde.

Die Wärmeversorgung ist zu hundert Prozent unabhängig. Eine 68 Quadratmeter große Solarthermieanlage auf der südseitigen Dachfläche deckt ungefähr 84 Prozent des Jahresheizwärmebedarfs von 14.174 kWh/a der 292,5 Quadratmeter großen zu beheizenden Grundfläche. Ein thermischer Langzeitspeicher mit einem Wasservolumen von 12.690 Litern speichert die vornehmlich im Sommer gewonnene Energie bis in den Winter hinein. Die im Januar und Februar nötige, geringfügige Nachheizung wird durch einen wasserführenden Kaminofen mit Stückholz sichergestellt. Die dafür benötigten zwei bis drei Kubikmeter Holz stammen vom eigenen Grundstück. Zukünftig sollen die sommerlichen Wärmeüberschüsse für die anderen Gebäudeteile des Vierseithofs verfügbar gemacht werden.

Auch der Strom wird durch die Sonne gewonnen. Eine ebenfalls nach Süden ausgerichtete 55 Quadratmeter große Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 9,86 kWp deckt ungefähr siebzig Prozent des jährlichen Strombedarfs. Ein Batteriespeicher mit einer Nennkapazität von 19,6 kWh ergänzt die PV-Anlage.

Fachwissen zum Thema

Bei der Errichtung von neuen PV-Anlagen auf Dächern oder an Fassaden ist zunächst keine Genehmigung erforderlich.

Bei der Errichtung von neuen PV-Anlagen auf Dächern oder an Fassaden ist zunächst keine Genehmigung erforderlich.

Erneuerbare Energien

Photovoltaik

Röhrenkollektor für die Warmwassererzeugung

Röhrenkollektor für die Warmwassererzeugung

Erneuerbare Energien

Solarthermie

Surftipps

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Gebäudetechnik sponsored by:
Stiebel Eltron | Kontakt 0 55 31 - 702 702 | www.stiebel-eltron.de