Umweltverträglichkeit von Schalungen
Schalungshersteller widmen sich zunehmend dem
ressourcensparenden Einsatz von Rohstoffen und investieren in die
Langlebigkeit von Platten, um Umwelteinflüsse zu reduzieren. Die
verwendeten Schalungshautarten und Schalungssysteme sollten
geringstmögliche Belastungen für die Umwelt darstellen. So können
Schalungshautarten zum Einsatz kommen, die eine Mehrfachnutzung
zulassen.
Faktoren einer umweltverträglichen Schalung
Zu den Faktoren einer umweltgerechten Schalung gehören neben der Anzahl an Nutzungen auch ein geringer Anteil an Verschnitt, ein reduzierter Materialeinsatz bei gleichbleibender Tragfähigkeit sowie die Möglichkeiten einer umweltschonenden Entsorgung oder Recyclingfähigkeit der Platten. Darüber hinaus trägt auch die Verwendung von Recyclingmaterial zur Ressourcenschonung bei. Lebenszyklusanalysen für die wichtigsten Produkte, Komponenten sowie Nutzungssituationen können bei der Entwicklung neuer Produkte helfen. Dabei wird nicht nur die Produktion und die Nutzung, sondern auch der Transport, der Energieverbrauch bei Herstellung, Reinigung und Reparatur sowie die Möglichkeit der Weiterverwendung nach Ende der Nutzungsdauer betrachtet.
Schalungsplatten aus Stahl oder Aluminium
Bei Stahlschalungen erhöht das Feuerverzinken, bei Aluminiumschalungen das Pulverbeschichten die Einsatzzahlen und Nutzungsdauer. Die Veredelung macht die Materialien beständig gegen Korrosion und Beschädigung. Zudem haftet weniger Beton an, wodurch für die Reinigung der Schalung weniger Ressourcen gebraucht werden. Schalungen aus Stahl und Aluminium können außerdem eine Recyclingquote von nahezu 100 Prozent erreichen.
Schalungsplatten aus Holz und Holzwerkstoffen
Durch die Entwicklung von Schalungsplatten aus Holzwerkstoffen konnte ebenfalls die Zahl der Einsätze erhöht und damit der Verbrauch von Brettern und Kanthölzern reduziert werden. Bei der Auswahl der Produkte aus Sperr- und Schnittholz oder Holzwerkstoffen ist darauf zu achten, dass eine FSC-CoC- oder PEFC-CoC-Zertifizierung vorhanden ist. Die Forest Stewardship Council-Zertifizierung (FSC) soll sicherstellen, dass die Holzprodukte aus einer nachhaltigen Forstbewirtschaftung stammen. Holz- und Papierprodukte mit dem PEFC-Siegel (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) stammen ebenfalls nachweislich aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Durch die Produktkettenzertifizierung CoC (Chain of Custody) wird die gesamte Produktkette vom Wald bis zum finalen Produkt transparent und nachvollziehbar. In Deutschland, Österreich und der Schweiz besteht eine rechtsverbindliche Pflicht zur nachhaltigen Holzbewirtschaftung.
Verbundplatten aus Holzwerkstoffen und Kunststoff
Ebenfalls sehr langlebig sind Verbundplatten. Dabei lassen sich
etwa die Vorteile einer Holzschalungs- mit denen einer
Kunststoffplatte kombinieren. Eine solche Verbundplatte setzt sich
beispielsweise aus einem Kern aus Birkensperrholz und einer
robusten Polypropylenschicht mit Holzfaseranteil für die
betonzugewandte Seite zusammen. Die Oberfläche aus Holzfaser kann
bei Bedarf auch direkt auf der Baustelle geschweißt, Kratzer können
mit geringem Aufwand ausgebessert werden, sodass die Oberfläche
auch nach häufiger Nutzung nicht an Qualität verliert. Für die
Komponenten aus Kunststoff können Kunststoffreste aus der eigenen
Schalungsproduktion verwendet werden. Nach der Nutzungsphase sind
solche Schalungen nahezu vollständig recycelbar.