Tierische Fasern: Ziegenhaar

Ziegenhaar zählt zum ältesten natürlichen Spinnstoff der Welt, dem Haargarn. Heute kommt es überwiegend aus Argentinien, der Mongolei, China, Griechenland, Indien und dem Iran. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen den Schur- und Gerberhaaren von gewöhnlichen Ziegen, die als grobes Tierhaar bezeichnet werden und den feineren Haaren der Angoraziege (Mohair) und der Kaschmirziege (Kaschmir). Die groben Ziegenhaare sind glatt, lang, hart und haben einen harschigen Griff. Teppichböden daraus sind extrem strapazierfähig. Bei der Herstellung von textilen Belägen werden die Ziegenhaare häufig mit den Haaren anderer Tierarten und/oder mit Anteilen an Chemiefasern vermengt.

Jährlich können zwischen 150 und 200 Gramm Wolle je Tier gewonnen werden
Ziegenhaar
Tierische Fasern: Ziegenhaar

Zu den Ziegen mit feinem Haar gehört die Angoraziege. Sie zählt zu den Wollziegenrassen und hat reinweißes, langes, seidiges und lockig herabhängendes aber nicht gekräuseltes Haar. Bei zweimaliger Schur liegt der mittlere jährliche Wollertrag der Angoraziege bei etwa 2,5 kg. Er wird als Mohair für die Herstellung von Teppichen, Decken und Stoffen verwendet.

Ebenfalls zu den Wollziegen zählt die Kaschmirziege von denen es rund 20 Arten gibt. Im Ursprungsgebiet des Himalaja und Pamir kommen diese Ziegen in den Farben grau, weiß, schwarz und braun vor. Auch in Europa werden die Ziegen gezüchtet, jedoch fast ausschließlich weiße Tiere, da sich die Wolle besser einfärben lässt. Kaschmirziegen werden geschoren, ansonsten wird die lange, feine Unterwolle ausgerupft oder ausgekämmt. Jährlich können zwischen 150 und 200 Gramm Wolle je Tier gewonnen werden. Die Wolle der Kaschmirziegen ist deutlich feiner als die dünnste Schafwolle und gehört zu den feinsten Tierhaaren überhaupt, es ist ein sehr hochwertiges und edles Naturprodukt.

Ähnlich wie alle Naturfasern weisen Bodenbeläge aus feinem und grobem Ziegenhaar ein sehr gutes Dämmverhalten, also gute Schallschluck- und Trittschalldämmwerte auf. Außerdem sind sie sehr strapazierfähig und langlebig. Ziegenhaare besitzen eine Eigenfettschicht, die schmutzabweisend wirkt. Aufgrund ihres schuppenförmigen Aufbaus ist das daraus gewonnene Garn hygroskopisch, d.h. es nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab. Die Luftfeuchtigkeit eines Raumes und damit das Raumklima werden positiv beeinflusst. Farbabweichungen unterschiedlicher Partien sind wie bei allen Naturfasern möglich.

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