Super C der RWTH Aachen

Weit auskragendes Dach

Die Gestalt des sogenannten studienfunktionalen Zentrums der RWTH Aachen ist das Ergebnis eines Wettbewerbs, den der Rektor der Hochschule im Jahr 2000 auslobte. Zu entwerfen war ein Gebäude, das alle Dienstleistungen für Studierende an zentraler Stelle bündeln und zugleich ein gemeinsames Forum für die Hochschule, die Stadt Aachen und die Wirtschaft bieten soll.

Das auskragende Dach liegt in der Flucht des Nachbargebäudes
Das Dach schützt den Vorplatz; im Hintergrund das Hauptgebäude der RWTH Aachen

Die Grundidee des Architektenteams Fritzer & Pape, die den Wettbewerb für sich entscheiden konnten, ist die Konzeption des Gebäudes als Schaufenster mit viel Freiraum für öffentliche Aktivitäten. Vor der geschlossenen Wand eines stillgelegten Heizkraftwerks steht nun das sogenannte Super C und vereint auf rund 4.900 m² Gesamtnutzfläche den verwaltungstechnischen Bereich mit 2.370 m², Tagungs- und Konferenzräume, eine mulitfunktionale Halle, eine Cafeteria sowie Räumlichkeiten für gemeinsame Forschungsarbeiten unterschiedlicher Fachbereiche. 

Als Treffpunkt fungiert ein großer, überdachter Vorplatz. Das Gebäude selbst entstand im rückwärtigen Bereich, sein Dach aber ragt bis zur Flucht des Nachbargebäudes hervor. So wirkt es zum einen als Schirm über dem Vorplatz , zum anderen erhält das zurückversetzte Schaufenster zur Straße hin Präsenz. Das studienfunktionale Zentrum ist klar strukturiert: Die Konferenzräume befinden sich im auskragenden Dach, die multifunktionale Halle unterhalb des Vorplatzes und die Verwaltungsbereiche auf fünf Geschossen dazwischen. Die Bezeichnung des Hauses als Super C resultiert aus dieser Anordnung, deren Querschnitt der Form eines gigantischen Buchstabens ähnelt. Die Erschließungs- und Wartebereiche befinden sich im Süden. Den Besuchern bleibt so eine Blickbeziehung zur Stadt erhalten, aber auch von außen ist die Sicht ins Gebäude möglich. Die Konferenzräume und die unterirdische Halle können auch außerhalb der Öffnungszeiten des Verwaltungsbereiches genutzt werden.

Neben funktionalen und ästhetischen Gesichtspunkten war den Architektinnen eine energetisch optimierte Lösung wichtig. Beheizt wird das Gebäude über eine 2.500 m tiefe Erdwärmesonde, die über die Zuschaltung einer Absorptionskältemaschine auch für Kühlung sorgen kann. Alle Räume, mit Ausnahme der Versammlungsstätten, lassen sich natürlich belüften. Um die Transparenz der Glasfassade zu erhalten, sind die Öffnungsflügel hier in einem schmalen Fassadenband im Bereich der Geschossdecken untergebracht. In den Sommermonaten spendet das auskragende Dach Schatten und verhindert eine Überhitzung des Hauses über die Glasfassade. 
 
Flachdach
Die tragende Struktur des Gebäudes ist eine Stahlkonstruktion. Das Flachdach besteht aus einem Stahltrapezblech mit Dampfsperre, über der eine 20 cm dicke Wärmedämmschicht der WLG 035 sowie eine Kunststoffabdichtungsbahn aufgebracht sind. Die Dachneigung beträgt durchgehend mindestens 2%. Für regelmäßige Wartungsarbeiten sind eine Dachausstiegsklappe im Treppenhaus, ein horizontales Absturzsicherungssystem sowie Wartungsstege zwischen den Lichtkuppeln vorgesehen.

Bautafel

Architekten: Fritzer + Pape, Aachen
Projektbeteiligte: Höhler & Partner, Aachen (Kostenermittlung), Schlaich, Bergermann & Partner, Stuttgart (Tragwerksplanung), Arup Deutschland, Berlin (Haustechnik, Fassade), Institut für Markscheidewesen + Geophysik, RWTH Aachen (Geothermie), Graner & Partner, Bergisch-Gladbach (Bauphysik, Schallschutz, Akustik), Ingenieurbüro Kempen, Aachen (Brandschutz)
Bauherr: BLB NRW, Niederlassung Aachen
Standort:
Aachen
Fertigstellung: 2008
Bildnachweis: Thomas Riehle, Bergisch-Gladbach

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