Sole-Wasser-Wärmepumpe versorgt Mehrfamilienhaus

Nachhaltige Gebäudetechnik nutzt Grundwasser als Wärmequelle

Grundwasser ist wegen seiner ganzjährig nahezu konstanten Temperatur von acht bis zwölf Grad Celsius eine besonders effiziente Wärmequelle für Wärmepumpen. Beim Bau eines Mehrfamilienhauses auf einem ehemaligen Molkereigelände in Holzminden war es für den Bauherrn ein Glücksfall, dass auf dem Grundstück bereits ein Grundwasserbrunnen vorhanden war. Nach einer Prüfung war für Bauherr und Planer klar, dass sich das Grundwasser als Energiequelle für eine Wärmepumpe nutzen lässt.

Wärmepumpe WPF 27 und Pufferspeicher SBP 1500 E von Stiebel Eltron
Jede Wohnung besitzt eine Wohnungsstation, die Wärme an die Fußbodenheizung abgibt und das Trinkwarmwasser bereitet.

Zur Beheizung des KfW-55-Neubaus mit elf Wohnungen zwischen sechzig und neunzig Quadratmetern und zwei Dreißig-Quadratmeter-Appartements wurde bewusst keine Wasser-Wasser-Wärmepumpe, sondern die Sole-Wasser-Wärmepumpe WPF 27 von Stiebel Eltron installiert. Das Anlagenkonzept ist ausgefeilt: Von einer Brunnenpumpe werden bis zu 8.000 Liter Grundwasser pro Stunde nach oben gefördert. Die darin gespeicherte Wärmeenergie wird über einen Wärmetauscher an einen Solekreislauf übergeben, aus dem sich wiederum die Sole-Wasser-Wärmepumpe bedient. Durch diese Konstellation ist sichergestellt, dass die Anlage störungsfrei läuft und bei eventuellen Problemen mit der Grundwasserqualität oder -menge keine Schäden an der Wärmepumpe auftreten.

Wohnungsstationen und Lüftungsanlagen

Die Wärmepumpe hebt die Temperatur des Heizungswassers auf 43 Grad. Die geringe Systemtemperatur sorgt zusammen mit der hohen Quellentemperatur des Grundwassers für einen hocheffizienten Betrieb der Wärmepumpe und eine hohe Jahresarbeitszahl von etwa 5. Das Heizungswasser wird in einem 1.500-Liter-Pufferspeicher gespeichert und an Wohnungsstationen vom Typ WSP DUO weitergeleitet, die in jeder Wohneinheit installiert sind. Diese geben die Wärme an die dezentrale Trinkwasserbereitung und an Fußbodenheizungen weiter. Die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung wird in jeder Wohnung über einen gemischten Heizkreis in der Wohnungsstation je nach Außentemperatur und individueller Einstellung separat geregelt.

Die Wohnungsstationen bereiten warmes Trinkwasser nur dann, wenn es benötigt wird. Mittels eines Wärmeübertragers wird das Wasser auf 38 Grad erwärmt. Benötigen die Bewohner höhere Temperaturen, kann ein integrierter Durchlauferhitzer das Wasser auf bis zu sechzig Grad erhitzen.

Jede Wohnung ist darüber hinaus mit einer kontrollierten Wohnungslüftung ausgestattet. Die Lüftung LWZ 70 E kann bis zu neunzig Prozent der Wärmeenergie aus der Abluft zurückgewinnen. Aus der Küche, dem Bad und Gäste-WC wird die verbrauchte Luft abgesaugt und an frischer Zuluft vorbei ins Freie abgeleitet. Dabei wird die Wärme auf die Zuluft übertragen, die wiederum ins Wohnzimmer und die Schlafzimmer eingebracht wird.

Hersteller: Stiebel Eltron, Holzminden

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