Renthof in Kassel

Denkmalgerechte Innendämmung

Der Renthof in Kassel stammt aus dem dreizehnten Jahrhundert und ist das älteste noch bewohnte Gebäude von Kassel. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Renthof auf unterschiedlichste Weise genutzt, u.a. als Ritterschule, Staatskanzlei, Universität oder Gerichtshof. Der parallel zur Fulda gelegene Trakt, der nun umgebaut wurde, hatte Landgraf Wilhelm IV. als Kanzleigebäude (Rentamt) im 16. Jahrhundert errichten lassen. Bis 1999 befand sich das Gebäude im Besitz des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und wurde durch das Staatstheater Kassel als Fundus genutzt.

Der Durchbruch bildet die Verbindung zwischen Innenstadt und der Unterneustadt
Das beidseitige Fensterband sorgt für Licht und Transparenz im Obergeschoss

Mit der Neubebauung der Unterneustadt in Kassel rückte das Gebäude erneut in den Focus der Stadtentwicklung. Eine Fuß- und Radwegbrücke über die Fulda führt als Anbindung des Baugebiets Unterneustadt an die Kasseler Innenstadt direkt durch das Gebäude. Diese architektonisch und verkehrstechnisch gelungene Lösung, die Lage in der neuen Entwicklungsachse und der historische Kontext des Gebäudes bot es an, mehr aus dem Gebäude zu machen. Nach dem Umbau im Jahr 2005 befinden sich jetzt Büroräume und ein Altenwohnheim im Gebäude.

Wärmedämmung
Durch den historisch wertvollen Kontext der Gesamtanlage war eine nachträgliche Außendämmung ausgeschlossen. Wirksame Wärmedämmmaßnahmen ließen sich also nur durch eine Innendämmung erreichen. Bei dieser bauphysikalisch problematischen Dämmweise besteht die Gefahr, dass sich auf der kalten Seite der Dämmschicht Kondensat bildet. Dies wird in der Regel über eine Dampfbremse verhindert. Bei schwierigen Bauverhältnissen mit vielen Bauteilanschlüssen oder bei einer unsauberen Bauausführung kann die Wirkung der Dampfbremse so gering sein, dass dann anfallendes Kondensat die Bauteile schädigt.

Bei dem Rentamt in Kassel wurde ein anderes Konzept zur Wärmedämmung gewählt: hier kamen Mineraldämmplatten zum Einsatz. Durch die hohe Kapilarwasserleitfähigkeit benötigt der Dämmstoff ohne Dampfsperre aus. Tauwasser wird durch die hohe Trocknungsfähigkeit wieder der Raumluft zugefügt.
Die verwendeten Mineraldämmplatten gehören der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 045 an und sind nicht brennbar.

Bautafel

Architekten: Atelier 30 Architekten, Kassel
Projektbeteiligte: Berthold Berndt, Zierenberg (Statik); Planungsbüro, Kassel (Haustechnik)
Bauherr: Hartel, Kassel
Fertigstellung: 2005
Standort: Kassel
Bildnachweis: Xella International, Duisburg, Matthias Wangelin, Landau

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Innendämmsystem aus Lehm

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Anbringen Mineraldämmplatten und passende Laibungsplatte

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Dämmstoffe

Mineraldämmplatten

Wasser/Feuchtigkeit

Eigenschaften

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