Regeldachneigung der Deckungsarten

Untere Grenze der Dachneigung

Die Regeldachneigung gibt die untere Grenze der Dachneigung an, bei der sich eine Eindeckung mit Schiefer als regensicher erwiesen hat.

Steil geneigtes, historisches Schieferdach der Alten Mälzerei in Berlin-Lichtenrade
Wilde Deckung: Kirche St. Maria in Storkow bei Berlin von Thomas Backhaus, Bischöfliches Ordinariat, Görlitz
In Cornwall ist Schiefer ein gängiges Deckmaterial: Typische Doppelhäuser mit Schiefer als Rechteckdeckung

Die Vorgaben lauten wie folgt (alphabetisch geordnet):

  • Altdeutsche Deckung nicht unter 25°
  • Altdeutsche Doppeldeckung nicht unter 22°
  • Bogenschnitt-Deckung nicht unter 25°
  • Rechteck-Doppeldeckung (auch Coquettes und Octogones) nicht unter 22°
  • Schiefer-Systemdeckung (Rathscheck) nicht unter 25°
  • Schuppen-Deckung nicht unter 25°
  • Spitzwinkel-Deckung nicht unter 30°
  • Universal-Deckung nicht unter 25°
  • Wilde Deckung wie Altdeutsch

Bei Unterschreitung der Regeldachneigung ist grundsätzlich ein wasserdichtes Unterdach anzuordnen. Eine Unterschreitung der Regeldachneigung um mehr als 10° (Mindestdachneigung) ist auch mit einem wasserdichten Unterdach nicht zulässig. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass bei Verschneidungen zweier Dächer eine in Schiefer durchgedeckte Kehle flacher geneigt ist als die dazu gehörigen Dachflächen. Bei ungünstiger Lage des Gebäudes (z.B. Hanglage, Bergspitzen), bei besonderen klimatischen Verhältnissen (Region mit besonders starken Regenfällen) und bei großen Entfernungen zwischen Traufe und First (Sparren ab etwa acht Meter Länge) können steilere Regeldachneigungen erforderlich werden.


Als Stand der Technik gelten nach wie vor die Regeln für Deckungen mit Schiefer, aufgestellt vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks sowie die Grundregeln des Deutschen Dachdeckerhandwerks. Bei neuen, noch nicht in die Fachregeln aufgenommenen Deckarten können auch spezielle Zusatzregelungen der Schieferanbieter gelten.

Fachwissen zum Thema

Rathscheck Schiefer, Mayen

Das Dominikanerkloster Paradies in Soest stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist heute ein medizinisches Zentrum

Deckungsarten

Altdeutsche Schieferdeckung

Montage einer Rechteck-Doppeldeckung aus 60 x 30 cm großen Schiefersteinen; dazu nutzten die Dachdecker das Schraubsystem Drillsklent

Montage einer Rechteck-Doppeldeckung aus 60 x 30 cm großen Schiefersteinen; dazu nutzten die Dachdecker das Schraubsystem Drillsklent

Deckungsarten

Rechteck-Doppeldeckung auf dem Dach

Die Firma Rathscheck hat eine Systemdeckung für Schiefer entwickelt, die eine schnelle Verlegung auch ohne spezielle Kenntnisse des Dachdeckers ermöglicht.

Die Firma Rathscheck hat eine Systemdeckung für Schiefer entwickelt, die eine schnelle Verlegung auch ohne spezielle Kenntnisse des Dachdeckers ermöglicht.

Deckungsarten

Schiefer-Systemdeckung

Versöhnungskirche in Zwickau mit Schuppendeckung

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Deckungsarten

Schuppen-Deckung

Fassade mit Spitzwinkel-Deckung

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Deckungsarten

Spitzwinkel-Deckung

Beispiel Universaldeckung auf dem Dach eines Wohnhauses

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Deckungsarten

Universal-Deckung auf dem Dach

Tipps zum Thema

Bücher

Deutsches Dachdeckerhandwerk Regelwerk

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