Profilbauglas

Profilbauglas, auch Profilglas oder Industriegussglas genannt, ist eine spezielle Art des Ornamentglases. Es wird unter Hitzeeinwirkung im Maschinenwalzverfahren in Form von U-Profilen aus 6 bis 7 mm dickem Kalk-Natron-Silikatglas hergestellt und kann sowohl klare als auch strukturierte Oberflächen aufweisen. Die Besonderheit dieses Glases liegt darin, dass es Tageslicht hindurch lässt, ohne dass die dahinter liegenden Räume von außen einsehbar sind.

Profilglas wird unter Hitzeeinwirkung im Maschinenwalzverfahren in Form von U-Profilen aus 6 bis 7 mm dickem Kalk-Natron-Silikatglas hergestellt.
Beanspruchung von Profilbauglas bei unterschiedlicher Ausrichtung der Profile
Anordnung von Profilbauglas

Die zwischen 230 und 500 mm breiten (je nach Hersteller und Sonderwunsch) und 1,00 bis 7,00 m langen Gläser können in Einschubsystemen aus Aluminiumprofilen zu einschaligen und zweischaligen Wandkonstruktionen sprossenlos verbunden werden. Durch die statisch günstige U-Form lassen sich mit ihm große Spannweiten überbrücken. Darüber hinaus ist Profilbauglas in verschiedenen Varianten verfügbar. Diese reichen von thermisch vorgespanntem farbig emailliertem Profilglas bis zu gebogenen Profilen. Da es als Standardprodukt einen U-Wert von lediglich etwa 5,6 W/m²K erreicht, wird bei zweischaligem Aufbau oft eine transparente Wärmedämmung (TWD) integriert. Mit ihr lässt sich der Wärmedurchgangskoeffizient auf Werte zwischen 0,7 bis 1,8 W/m²K verbessern.

Profilbauglas wurde früher fast ausschließlich im Industriebau als Fensterersatz in Fassaden eingebaut, da es Tageslicht hindurch lässt, ohne dass die dahinter liegenden Räume von außen einsehbar sind. Mittlerweile hat sich das Einsatzgebiet jedoch deutlich erweitert und wird in neuen Gebäuden sogar als Ganzglas- oder als Zweite-Haut-Fassade eingesetzt. Als Doppelfassade vor eine massive Außenwand gesetzt, sorgt das Glas für einen maximalen Sichtschutz, da bei Durchsicht nur verschwommene Konturen erkennbar sind. Eine klare Durchsicht von innen nach außen ist allerdings genauso wenig möglich.

Gegen unerwünschte Sonneneinstrahlung wird entweder eine infrarotreflektierende Metalloxidschicht auf die Oberfläche des Profilbauglases aufgebracht, die eine ähnliche Wirkung zeigt wie Sonnenschutzglas oder es kann, zusätzlich zur Kapillarrohreinlage, ein Sonnenschutzvlies in den doppelschaligen Aufbau eingelegt werden. Ohne besondere Maßnahmen ist das Material allerdings nicht gegen Überhitzung wirksam. Die Lichttransmission erreicht, je nach Farbigkeit oder Sonnenschutzfunktion des Gussglases, Werte zwischen 60 bis 80%.

Bei der Ausführung ist besonders auf dampfdichte Anschlüsse und eine Druckausgleichsmöglichkeit zu achten, um Kondensat im Inneren der Konstruktion zu vermeiden.

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