Masonry House in Suwon

Unterschiedliche Mauersteine kennzeichnen Doppelhaus

Gemäß dem Wunsch nach einem Doppelhaus, das nicht wie zwei Hälften eines Ganzen erscheint, sondern im Stadtraum eine Einheit bildet, schufen die Architekten von stpmj das Masonry House im südkoreanischen Suwon. Das zweigeschossige Gebäude mit Schrägdach entstand auf einem Grundstück, das im Norden und Osten von Straßen begrenzt ist. Im Süden dient ein kleiner Anger der Erschließung auch umliegender Wohnhäuser. Die Eingangsfassade orientiert sich also dorthin – eine Längsseite, die entgegen tradierter Formen giebelständig ausgebildet ist. Durch den aus der Mittelachse verschobenen First und zwei markante Einschnitte ergibt sich eine oben dreigeteilte, asymmetrische Gebäudefront.

Das zweigeschossige Gebäude mit Schrägdach entstand auf einem Grundstück, das im Norden und Osten von Straßen begrenzt ist
Die verschiedenen Mauersteine weisen auf die Zweiteilung hin
Durch einen aus der Mittelachse verschobenen First und zwei markante Einschnitte ergibt sich eine oben dreigeteilte, asymmetrische Gebäudefront

Der zentrale Eingang dient der Erschließung beider Wohneinheiten für jeweils eine Familie in der Ost- und der Westhälfte. Das Erdgeschoss mit offenem Wohnraum, Küche, Gäste-WC und einem kleinen Mehrzweckraum ist für beide fast gleich organisiert. Eine einläufige Treppe führt ins Obergeschoss mit den Schlafräumen und einem Badezimmer; diese Etagen unterscheiden sich aufgrund der Verschachtelung etwas. Über eine weitere Treppe gelangt man ins Dachgeschoss, das nicht nur ein separates Studio, sondern auch einen gemeinsam nutzbaren Dachboden beherbergt. In das Gebäudevolumen eingeschnitten sind auf jeder Längsseite zwei schmale Dachterrassen, zugänglich von einem Raum bzw. dem Flur im Obergeschoss. Der zusätzliche Freiraum verbessert die natürliche Belichtung und Belüftung, wirkt sich also positiv auf das Raumklima aus. Die Innenräume sind schlicht und zeitgemäß: Helle Holzdielen, weiß verputzte Wände, in die Decke integrierte Downlights sowie große Fensteröffnungen zu den Terrassen sorgen für eine lichte und freundliche Atmosphäre. Ein Luftraum oberhalb des Essplatzes schafft zusätzlich Weite und sorgt für Blickbezüge zwischen den Etagen.

Mauerwerk
Die Zweiteilung des Hauses ist zwar an der Kubatur nicht ablesbar; für jede Wohneinheit wurde jedoch ein anderer Mauerstein verwendet. Die Trennlinie verläuft allerdings nicht vertikal, sondern diagonal – was nicht ganz der inneren Organisation entspricht. Das Doppelhaus ist ein Holzbau mit vorgesetztem, 10 cm starken Verblendmauerwerk. Dafür kamen zwei unterschiedliche Arten von Mauersteinen zum Einsatz: Betonsteine im Format 10 x 10 x 20 cm und Zementblöcke im Format 20 x 10 x 40 cm.

Um die westliche Gebäudehälfte wurden die kleineren Betonsteine auf der Längsseite liegend mit der Öffnung nach vorne vermauert. Je zwei Schichten wurden im Stapelverband angeordnet, um in der Höhe einem Zementblock zu entsprechen. Diese Doppelreihen sind wiederum im Läuferverband verlegt. Die doppelt so großen Zementblocksteine wurden hingegen im schleppenden Verband vermauert. Passend zu den Steinen wurde grauer Mörtel verwendet.

Bautafel

Architekten: stpmj, New York/Seoul
Projektbeteiligte: Duhang Engineering (Tragwerksplanung); ON Architecture (Bauleitung)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2017
Standort:
Stadtteil Gwanggyo, Suwon, Südkorea
Bildnachweis: Song Yousub, Seoul; stpmj, New York/Seoul

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