Kleber

Kleber sind flüssige bis pastenartige Produkte mit einem hohen Bindemittelanteil, die Baustoffe dauerhaft miteinander verbinden sollen. Sie können leicht flüchtige organische Substanzen (VOCs) enthalten, die z.B. nach dem Verlegen von Bodenbelägen zu unangenehmen Gerüchen führen. Die Substanzen können auf den Kleber selbst oder einen unzureichend aufgearbeiteten Untergrund zurückzuführen sein und verursachen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Übelkeit. Manchmal stört lediglich ein penetranter Geruch, der nicht gesundheitsbelastend sein muss, aber als unangenehm empfunden wird.

Um das Emissionsverhalten von Klebstoffen beschreiben zu können, haben Hersteller die Gemeinschaft Emissonskontrollierte Verlegewerkstoffe (GEV) gegründet und das freiwillige Kennzeichnungssystem Emicode eingeführt. Es funktioniert ähnlich wie das RAL-Gütezeichen für Tapeten oder Holzschutzmittel und wird für Grundierungen, Spachtelmassen und Klebstoffe vergeben. Das System definiert die drei Klassen EC1 plus für sehr emissionsarme, EC 1 ebenfalls für sehr emissionsarme und EC 2 für emissionsarme Produkte. Dagegen bieten Naturfarbenhersteller für ihre Kleberprodukte meist eine Volldeklaration der Inhaltsstoffe auf den Produktetiketten sowie Prüfverfahren durch unabhängige Institute an.

Werden unterschiedliche Materialien verwendet, wie bei den meisten Fußbodenverlegearbeiten, ist es wichtig, mit dem System eines Herstellers zu arbeiten, da dessen Produkte aufeinander abgestimmt sind und Emissionen durch Unverträglichkeiten vermieden werden können. Unbedingt zu beachten sind die Verarbeitungshinweise. Dies betrifft insbesondere die normalerweise emissionsarmen Klebeprodukte. So treten große Probleme bei Dispersionsklebern auf, wenn Untergrund und Raumklima zu feucht sind und in der Folge die Klebstoffe nicht richtig trocknen können. Eingehalten werden sollte ein Raumklima mit 50 bis 55% relativer Luftfeuchtigkeit und Raumtemperaturen von über 15°C. Vor dem Aufbringen des Klebers muss der Untergrund von sämtlichen Rückstände befreit und gleichmäßig eben sein, damit sich keine größere Menge Kleber in Vertiefungen ansammeln kann, die nicht abtrocknet und zu Emissionen führt.

Bei den meisten Klebern sind Lösemittel die Emittenten. Synthesekautschukkleber weisen den höchsten Anteil auf, es folgen Kunstharz- oder Naturharzkleber mit einem Anteil von über 20% und schließlich lösemittelarme bzw. -freie Dispersionsklebstoffe mit einem Lösemittelanteil von 2 – 6%.

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