Klappläden – Anschlag-/Öffnungsarten

Zur Seite schwenken oder ausstellen

Wer durch europäische Altstädte streift, kennt sie: Klappläden. Die einfachen Konstruktionen schützen nicht nur vor der Sonne, sondern bieten auch Wärme-, Wetter-, Sicht- und Schallschutz. Klappläden gibt es in zahlreichen Varianten, die je nach Region mehr oder weniger stark verbreitet sind.

4-flüglige, 2-seitig öffnende Klappläden
Bei Dreh-Klapp-Läden ist innerhalb des Drehflügels ein ausstellbarer Klappflügelteil eingebaut.
Die vermutlich einfachste Art der Montage ist, die Bänder des Klappladens auf der Wand aufliegend zu befestigen.

Anders als beim Schiebeladen, dessen Position vor dem Fenster je nach Wunsch verschiebbar ist, können Klappläden mit ihrer Drehbewegung nur bedingt in verschiedenen Positionen fixiert werden. Somit sind beim Klappladen auch der Lichteinfall und der Bezug zum Außenraum nur eingeschränkt variabel – abhängig von der Öffnungsart, der Unterteilung und der Möglichkeiten zur Fixierung.

Öffnungsarten: zur Seite schwenken oder ausstellen

Allen Klappläden gemein ist die Drehachse, um die sich die starren, flächigen Läden bzw. Flügel bewegen, und das Scharnier, mit dem sie an der Fassade oder auf dem Fensterrahmen befestigt sind.

Folgende drei Varianten kommen vor:

  • Klappläden mit senkrechter Drehachse
  • Klappläden mit waagerechter Drehachse
  • Dreh-Klapp-Läden

Die meisten Klappläden in Mitteleuropa – in den DIN-Normen als Drehläden bezeichnet – lassen sich um eine senkrechte Achse schwenken. Sie bestehen in der Regel aus mehreren Teilen, die meist symmetrisch links und rechts der Fensteröffnung angeordnet sind: Es kann sich dabei um zwei Einzelflügel handeln oder um mehrere, miteinander verbundene, sprich gekoppelte, Flügel. Dabei sind folgende Öffnungsarten möglich:

  • 1-flügelig
  • 2-flügelig, 2-seitig öffnend
  • 2-flügelig, 1-seitig öffnend; Läden gekoppelt (auch Doppelladen oder Faltladen genannt)
  • 3-flügelig, 2-seitig öffnend; ein Einzel- und ein Doppelladen
  • 4-flügelig, 2-seitig öffnend; zwei Doppelläden
Als Klappläden werden aber auch solche Elemente bezeichnet, die über oder unter den Fenstern befestigt sind und sich ausstellen lassen. Sie kommen zum Beispiel dort zum Einsatz, wo nicht genügend Platz zwischen den Fenstern ist, um dort die geöffneten Flügel zu parkieren. Ebenso sind sie in Regionen beliebt, in denen die Fenster gegen die vorherrschende Sonneneinstrahlung verriegelt werden sollen, aber gleichzeitig ein Frischluftzug zur Abkühlung der Innenräume gewünscht ist.

Sogenannte Dreh-Klapp-Läden kombinieren den zur Seite schwenkbaren Flügel mit einem ausstellbaren Feld innerhalb des Flügelrahmens. In der Regel ist der drehbare Flügel in zwei Hälften geteilt: Das obere Segment ist fest. Der ausstellbare Klappladen befindet sich im unteren Teil des Rahmens. Beide Hälften sind durch einen Querriegel getrennt, an dem das Scharnier des ausstellbaren Ladens befestigt ist. Diese spezielle Ladenkonstruktion schützt bei geschlossenen Drehläden gegen Sonnen- und Hitzeeinwirkungen, gleichzeitig leitet sie über die ausgestellten Klappflügel frische Luft in den Innenraum. Eventuell ist sogar die Kommunikation mit Menschen auf der Straße möglich.

Dimensionierung und Montage

Wie groß die einzelnen Flügel sein müssen und aus wie vielen Flügeln die Läden bestehen, hängt vor allem von der Fenstergröße ab, von der Laibungstiefe und von dem Abstand der Fenster untereinander. Die Fenstergröße beeinflusst bei mehrflügeligen Klappläden folglich auch die Größe des Pakets, zu dem sich die Flügel zusammenfalten lassen.

Wieviel Abstand zwischen den Fenstern vorgesehen werden muss, um dort die geöffneten Flügel oder Flügelpakete zu parken, lässt sich mit einer Faustformel abschätzen: die Hälfte der Fensterbreite plus 100 mm bei zweiflügeligen Läden. Sitzen die Fenster nah beieinander, müssen die Flügel geteilt und gekoppelt werden, so können sie übereinander gelegt werden. Oftmals werden nicht mehr als zwei Flügel gekoppelt. Auch dreifach gekoppelte Klappläden sind möglich, aber nur bei leichten Jalousieläden empfehlenswert.

Mehrflügleige, gekoppelte Klappläden lassen sich unterschiedlich montieren. Bei voreinander gekoppelten Doppelläden sind die Verbindungsbänder im geschlossenen Zustand nach innen gewandt und die Bedienung ist leichter. Im geöffneten Zustand hat diese Variante eine seitenverkehrte Optik. Bei hintereinander gekoppelten Doppelläden liegen die Verbindungsbänder im geschlossenen Zustand außen, die Bedienung ist schwieriger, die Optik entspricht der eines Einfachladens. 

Anschlagsarten

Wie Klappläden angeschlagen werden, ist regional sehr unterschiedlich. Eine große Rolle spielt neben gestalterischen Vorlieben vor allem die Konstruktion der Außenwand, insbesondere der Abstand der Fensteröffnungen zueinander und die Laibungstiefe. Folgende Anschlagsarten lassen sich unterschieden:

  • Bündig zur Laibung
    Der Klappladen sitzt flächenbündig in der Fassade, nur die Kloben und Ladenbänder sind auf der Fassade montiert. Die Klappläden sind so groß wie die Fensteröffnung, die Laibungstiefe beträgt mindestens 40 mm.
  • Auf der Wand aufliegend
    Der Klappladen wird vor die Fassade montiert und ist insgesamt größer als die Fensteröffnung. Hier ist der Abstand zwischen Flügel und Laibung bei geöffnetem Laden besonders groß.
  • Im Stein- oder Holzfalz
    Der Klappladen ist in eine eigene Nische in die Fassade eingefügt, die größer ist als die Fensteröffnung.
  • Auf dem Fensterrahmen
    Die Kloben des Klappladens sind auf den Fensterrahmen montiert. Die Klappläden sind in die Fassade eingerückt und sind kleiner als die Fensteröffnung. Von Nachteil ist, dass bei großen Laibungstiefen auch lange Kloben und Bänder erforderlich sind und wenig Platz für Verschlüsse vorhanden ist.


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