_Dämmstoffe

Ein Kinderhort, eine Volksschule und ein Kindergarten mit Gemeinschaftsküche sind die Bestandteile eines Kinderbetreuungszentrums, das in der südlich von Wien gelegenen Gemeinde Maria Enzersdorf angesiedelt ist. Durch die Gliederung des Neubaus in ein- und zweigeschossige Volumen und seine Verbindung mit einem bestehenden Schulbau aus der Gründerzeit schuf die Architektengemeinschaft MAGK und Illiz ein Gebäudeensemble, das sich durch seine Maßstäblichkeit in die umliegende Bebauung einpasst.

Der Haupteingang zur Volksschule ist auf der Südseite zwischen dem Bestand und dem Neubau angeordnet und wird über einen vorgelagerten Pausenhof erschlossen. Das daran anschließende Foyer dient als Aula, verknüpft die alten Klassenräume mit den neuen und bindet dabei die bestehende Turnhalle in das Ensemble mit ein. Weiter im Westen liegen der Hort und der Kindergarten mit separatem Eingang. Diese Bereiche umschließen einen Innenhof, der den Kindern – wie auch die Dachterrasse auf dem eingeschossigen Hort – als Freiraum dient.

Die Gebäudehülle des Neubaus ist in Loch- und Bandfassaden untergliedert, wobei weiße, wechselweise glatt und grob verputzte Flächen als verbindende Elemente wirken. Im Süden durchbrechen unterschiedlich große Fenster die Fassade. Kuben schieben sich durch die Wand nach außen und bilden Sitznischen, welche die Kinder als Rückzugsbereiche nutzen. Auf der Innenseite sind sie mit kräftigen Farben versehen, die durch das Glas nach außen schimmern. Im Gegensatz zu diesen überwiegend geschlossenen Fassaden sind die Innenhoffassaden des Hortes und des Kindergartens verglast, wobei integrierte farbige Metallpaneele für eine natürliche Beüftung sorgen. Farbige Elemente finden sich auch auf der Westseite, wo den Gruppenräumen des Kindergartens eine zweigeschossige Loggia vorgelagert ist. Weiß beschichtete Schweißroste und unregelmäßig angeordnete Glasscheiben in Pink und Grün dienen hier als Absturzsicherung und Sonnenschutz.

Wärmedämmung/Konstruktion
Der Neubau wurde in Mischbauweise aus Holz und Stahlbeton errichtet. Dabei dient der massive Innenkern als Speichermasse. Die vorgefertigte hochwärmegedämmte Hülle in Holzständer- und Massivholzplattenbauweise ermöglichte einen zügigen Bauablauf und reduzierte damit die Störung des laufenden Schulbetriebs auf ein Minimum. Durch das klare Konstruktionsprinzip und die einfache Geometrie der Gebäude ließ sich eine nahezu wärmebrückenfreie Dämmung realisieren. Außerdem wurde ein Lüftungssystem installiert, so dass das Kinderbetreuungszentrum die Anforderungen des Passivhausstandards erfüllt.

Die Außenwände sind zwischen den 28 cm tiefen Holzständern mit Steinwolle-Klemmfilz der Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 034 gedämmt. Auf der Innenseite wurde eine 8 cm breite Installationsebene mit Steinwolle ausgefüllt. Außenseitig dient eine einseitig beschichtete, druckfeste Steinwolledämmung der WLG 036 als Putzträgerplatte. Diese hat ebenfalls eine Dicke von 8 cm und entspricht der Euroklasse A1, nicht brennbar.

Das extensiv begrünte Dach wurde mit einer 30 cm dicken Steinwolleplatte auf Gefälle gedämmt. Die Stahlbetonbodenplatte liegt auf 40 cm Schaumglasschotter, an dem erdberührten Betonsockel ist außenseitig eine Perimeterdämmung aus extrudierten Polystyrol (XPS) montiert. Als Trittschalldämmung kam eine nicht brennbare Mineralwolle-Trittschalldämmplatte zum Einsatz.

Bautafel

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