Karyatide

Pergola des Alten Palais, Berlin, Unter den Linden, mit Karyatiden als Hermen, 1834-37, 2008 rekonstruiert
Historische Fotografie des Erechtheions auf der Akropolis Athen; Dimitrios Constantin ca. 1859-1860 (Public Domain)

Karyatiden sind plastische Frauengestalten in einer Fassade und tragen als symbolische Schmuckelemente Fensterstürze, Balken von Pergolen, Architrave, Baldachine oder ähnliche Ziergiebel über Türen und Fenstern. Sie sind die weiblichen Gegenstücke zum Atlant, also muskulösen Männern als Tragwerksskulpturen bzw. -reliefs an Fassaden. Karyatiden, auch in einer abgewandelten Form als Hermen, also Kopf oder Oberkörper auf einem konischen Schaft, lassen sich meist in Gruppen finden, sehr selten als einzelne Figur.

Die berühmtesten und am meisten kopierten Karyatiden sind die des Erechtheions (4. Jahrhundert v. Chr.) auf der Akropolis in Athen. Besonders beliebt waren sie im 19. Jahrhundert, doch sie finden sich auch als Zitate oder ironisch-stilistisch verfremdet an Fassaden im 20. und 21. Jahrhundert. Beispiele sind die drei Bronze-Karyatiden von Jerzy Juczkowicz beim Obersten Gerichtshof in Warschau (1999) die sieben Zwerge von Schneewittchen als Karyatiden in einem Fensterband beim Disney Corporation Headquarter, Burbank (1986) von Michael Graves und die vier Manga-artigen Karyatiden von Nicolas Buffe in der Autoeinfahrt des Museum Garage in Miami (2018).  

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Atlant

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