Institut für Phytomedizin der Universität Hohenheim in Stuttgart

Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage mit hohem Wirkungsgrad

In den letzten Jahren hat das Land Baden Württemberg viel Geld investiert, um den Campus der Stuttgarter Universität Hohenheim zu einem bedeutenden Wissenschaftsstandort auszubauen. Neuester Zugang ist ein Laborgebäude nach Plänen des Büros Heinle, Wischer und Partner, das in Ergänzung des Instituts für Phytomedizin entstand. Bei ihrem Entwurf verbanden die Architekten eine zurückhaltende Formensprache mit einem effizienten Technikkonzept.

Im Inneren überwiegt Sichtbeton, hier der Eingangsbereich mit leuchtend grünem Bodenbelag
Die Labormöblierung ist sachlich und hell
Die Labore sind mit verschiedenen Absaugsystemen ausgestattet, hier eine Punktabsaugung

Das dreigeschossige Gebäude mit annähernd quadratischem Grundriss bietet Laborflächen von 772 m². Durch eine konstruktive Vorrüstung kann es künftig unkompliziert modular erweitert werden. Während seine Nord- und Südseite von einer demontierbaren, eloxierten Streckmetallverkleidung aus Aluminium umschlossen ist, zeigt sich die Westfassade voll verglast. Die hier angeordneten Auswertezonen der Großraumlabore erhalten so eine optimale Belichtung. Gleichzeitig erlaubt die Glasfassade Einblicke in die Arbeit der Forscher. Sie suchen nach Wegen, wie sich Kulturpflanzen vor Schädlingen wie Pilzen, Bakterien, Viren und Tiere) schützen lassen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt in der Verringerung von klassischen Pflanzenschutzmitteln bzw. deren Ersatz durch umweltschonende Verfahren.

Im Inneren des Instituts überwiegt Sichtbeton. Eine sachlich kühle Farbgestaltung bestimmt die Laborarbeitsplätze, in den Kommunikationszonen kommen auch knallige Farben wie ein leuchtendes Grün im Eingangsbereich zum Einsatz. Die Konstruktion beruht auf einem modularen Grundraster von 3,45 m, das sowohl Einzel- als auch Großlabore zulässt. Diese sind mit raumhohen Arbeitszeilen ausgestattet, verfügen über verschiedene Abzugseinrichtungen, Nassarbeitsbereiche und Dunkelzonen, außerdem sind Anschlüsse für Wasser, Stickstoff, Säuren und Basen vorhanden. Im Untergeschoss gibt es Kühlräume mit Temperaturen von -20° und 4° sowie ein Kühllabor mit 4° Betriebstemperatur.

Gebäudetechnik
Beim Bau des Institutsgebäudes hatten die Planer hohe energetische Anforderungen zu erfüllen. Das Labor sollte nicht nur die in der EnEV 2009 geforderten Werte um 30% unterschreiten und damit dem Niveau der noch nicht gültigen EnEV 2012/2013 entsprechen, sondern auch einen Primärenergiefaktor von 1,3 sowie einen achtfachen Luftwechsel (vierfach war nutzungsbedingt nicht möglich) aufweisen. Dieser Hintergrund und das knappe Budget ließen der technischen Gebäudeausrüstung einen wichtigen Stellenwert zukommen.

Um die Zielvorgaben zu erreichen, wählte man eine kompakte, gut gedämmte Gebäudeform mit einem guten Verhältnis zwischen Fläche und Volumen, dreifach verglaste Fenster mit außen liegendem Sonnenschutz und vor allem eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, deren Wirkungsgrad 75% beträgt.

Bautafel

Architekten: Heinle, Wischer und Partner, Berlin
Projektbeteiligte: Krebs Ingenieure, Ditzingen (TGA); CBP Consulting Engineers, München (Tragwerksplanung); EGS-Plan Ingenieurgesellschaft, Stuttgart (Bauphysik); Dr. Heinekamp, Karlsfeld (Laborplanung); Gauss und Partner, Sindelfingen (Elektrotechnik); Jetter Landschaftsarchitekten, Stuttgart (Freiraumplanung), TOP Brandschutz Ingenieurgesellschaft, Stuttgart (Brandschutz), Rommel SF-Bau, Stuttgart (Generalunternehmer)
Bauherr: Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim
Fertigstellung: 2011
Standort: Otto-Sander-Straße 5, 70599 Stuttgart
Bildnachweis: Christina Kratzenberg, Stuttgart

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