Hegau Tower in Singen

Flexible und steuerbare Fassade

In der Grenzregion zwischen Deutschland und der Schweiz liegt die baden-württembergische Stadt Singen am Hohentwiel. Im Zuge der Umstrukturierung eines Areals südlich des Bahnhofs vom klassischen Industrie- zum Dienstleistungsstandort wurde der Hegau Tower nach Plänen von Murphy/Jahn Architekten errichtet. Das stringente und transparente Hochhaus dient als Identifikationspunkt für den Standort, die Fassade verbindet es mit einem dazugehörigen, konstruktiv eigenständigen Flachbau.

Fließend gestaltete Gebäudekanten bewirken ein Verschwimmen der horizontalen und vertikalen Grenzen des Hochhauses
Flachbau und Hochhaus sind durch die einheitliche Gestaltung der Fassaden verbunden
Das Hochhaus als Identifikationspunkt des neuen Dienstleistungsstandortes

Beide Gebäudeteile werden von Westen erschlossen und sind im offenen Zwischenraum miteinander verbunden. Ein großzügig gestalteter Platz bildet zugleich die Vorfahrt zu den Bürohäusern, deren Gebäudetiefen und Positionierung der Erschließungseinheiten nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten optimiert wurden. Wenige konstruktive Elemente ermöglichen eine hohe Flexibilität der Raumaufteilung, das Erdgeschoss wird für halböffentliche Funktionen wie Restaurants, Läden und Konferenzbereiche genutzt. Möglichst komfortable Arbeitsbedingungen bei minimiertem Energieaufwand waren den Planern bei der Konzeption des Gebäudes wichtig. Erreicht werden diese Ziele über die saisonale Kühlung bzw. Beheizung der Betondecken sowie ein dezentrales Zuluft- und ein zentrales Abluftsystem.

Zum benachbarten Gelände des Maggi-Werkes ist das Gebäude über eine dichte Landschaftsgestaltung abgeschirmt, eine Tiefgarage mit 100 Stellplätzen wird von der Maggistraße erschlossen.

Fassade
Die Transparenz der Fassade und die fließend gestalteten Gebäudekanten bewirken das Verschwimmen der horizontalen und vertikalen Grenzen des Hochhauses, die Gebäudemasse erscheint reduziert. Direkt hinter der Fassade liegen die Erschließungselemente (wie z.B. Aufzüge und Nottreppen), die die Baukörper gliedern und die Aktivitäten im Inneren außen ablesbar machen.

Die Gebäudehülle ist eine vorgehängte Elementfassade aus Stahl, Aluminium und Glas mit Modulen in einer Breite von 1,35 m. Sie ist flexibel und steuerbar: Integrierte Klappflügel und Zuluftelemente aus Aluminium ermöglichen natürliche Belichtung und Belüftung, ein außenliegender Sonnenschutz und ein innenliegender Blendschutz reduzieren neben der hochwertigen doppelten Verglasung die Wärmelast durch Sonneneinstrahlung.

Der außenliegende Sonnenschutz wird witterungsabhängig gesteuert, ist aber zugleich individuell regulierbar durch die Büronutzer. Das feine Gewebe aus Edelstahl wird über Schienen geführt, verbirgt sich in eingefahrenem Zustand in Rundkästen und ist an der Elementfassade mit Sonderkonsolen befestigt. Die Abmessung der einzelnen Elemente beträgt etwa 2,70 x 2,80 m, den Flachbau mit 20 m Höhe schützen rund 64 Anlagen, das Hochhaus mit 70 m Höhe rund 231 Anlagen vor direktem Sonnenlicht. Die filigranen Lamellen des Edelstahlgewebes ermöglichen eine gute Durchsicht und lenken das Tageslicht blendfrei zu den Decken, so dass der Einsatz von Kunstlicht deutlich reduziert werden kann.

Bautafel

Architekten: Murphy/Jahn, Berlin
Projektbeteiligte: Werner Sobek, Stuttgart (Statik); Transsolar Energietechnik, Stuttgart (Energietechnik); Ed. Züblin, Stuttgart (Erd-, Spezialtiefbau-, Rohbau- und Ausbau); FKN Fassaden, Neuenstein (Fassade); MHZ (Hersteller Sonnenschutz)
Bauherr: GVV Städtische Wohnbaugesellschaft Singen
Fertigstellung: 2009
Standort: Maggistr. 5, 78224 Singen
Bildnachweis: MHZ

Fachwissen zum Thema

Elementfassade mit integriertem Sonnenschutz am Hegau Tower in Singen, Architekten: Murphy/Jahn

Elementfassade mit integriertem Sonnenschutz am Hegau Tower in Singen, Architekten: Murphy/Jahn

Fassadenarten

Elementfassaden

Außen liegender Sonnenschutz s_enn aus Micro-Edelstahllamellen von MHZ an der Fassade des Merck Serono Headquarter in Genf, Architekten: Murphy/Jahn

Außen liegender Sonnenschutz s_enn aus Micro-Edelstahllamellen von MHZ an der Fassade des Merck Serono Headquarter in Genf, Architekten: Murphy/Jahn

Zusatzelemente

Sonnenschutz

Beim Bürogebäude „The Box“ in Berlin, einem umgebauten Bestandsgebäude aus dem Jahr 1969, fügt sich der Edelstahlbehang S_enn mit seiner schlanken Bauweise dezent in die Vorhangfassade aus Aluminium-Streckmetall ein. Architektur: AHM Architekten, Berlin

Beim Bürogebäude „The Box“ in Berlin, einem umgebauten Bestandsgebäude aus dem Jahr 1969, fügt sich der Edelstahlbehang S_enn mit seiner schlanken Bauweise dezent in die Vorhangfassade aus Aluminium-Streckmetall ein. Architektur: AHM Architekten, Berlin

Produkte

Transparenz aus Edelstahl

Eingangsbereich

Eingangsbereich

Büro/​Verwaltung

Weser Tower in Bremen

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