Graue Energie und Graue Emissionen von Dämmstoffen

Studie über Dämmmaßnahmen aus gesamtenergetischer Sicht

Ende Juni 2021 verordnete die Bundesregierung im Rahmen eines verschärften Klimaschutzgesetzes Deutschland die Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045. Welchen Beitrag können Menschen aus Planung und Bauwirtschaft dazu leisten? Die Botschaft der Studie Graue Energie und Graue Emissionen von Dämmstoffen im Vergleich zum Einsparpotential lautet: Der Primärenergiebedarf und die Treibhausgasemissionen müssen in allen Bestandsbauten aller Baualtersklassen minimiert werden. Um Wärmeverluste zu reduzieren, ist die Dämmung der Gebäudehülle ein wichtiger Schritt.

In der von Industrieverbänden in Auftrag gegebenen Studie untersuchen Andreas Holm, Christine Maderspacher und Wolfgang Schmidt vom Forschungsinstitut Wärmeschutz e.V. München (FIW) wie sich der Energieaufwand für die Herstellung und den Rückbau von Dämmmaßnahmen zu den erzielbaren Heizenergieeinsparungen verhält. Dazu bewerteten sie den gesamten Primärenergiebedarf und den Primärenergiebedarf aus nicht erneuerbaren Ressourcen, die sogenannte Graue Energie. Im Fokus stehen dabei die Dämmstoffe Mineralwolle, EPS, XPS und Polyurethan sowie die Energiequellen Gas, Öl, Fernwärme, Holzpellets und Wärmepumpe. 

Die untersuchten Dämmstoffe sparen in ihrer Nutzungsphase (in der Studie wurden 40 Jahre angenommen) ein Vielfaches mehr an CO2 und Energie ein, als bei ihrer Herstellung emittiert bzw. benötigt wird. In der Regel amortisieren sich Graue Energie und Graue Emissionen innerhalb weniger Monate. Am schnellsten amortisierten sich Dämmmaßnahmen an Bestandsgebäuden, die vor der Maßnahme einen geringen energetischen Standard aufwiesen und mit fossilen Brennstoffen beheizt werden. Somit leiten die Verfasser/innen ab, dass die Graue Energie von Dämmmaßnahmen bei Bestandbauten und folglich bei ihrer Ökobilanz vernachlässigbar sei. Die Energieeinsparungen im Betrieb durch zusätzliches Dämmmaterial seien immer größer, unabhängig vom energetischen Zustand des Bauteils vor und nach der Dämmmaßnahme sowie vom untersuchten Heizenergieträger. Dämmungen stellten aus gesamtenergetischer Perspektive stets einen Gewinn dar.

Das Forschungsinstitut Wärmeschutz e.V. München erstellte die Studie Graue Energie und Graue Emissionen von Dämmstoffen im Vergleich zum Einsparpotential  im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle e.V. (BuVEG), des FMI Fachverbands Mineralwolleindustrie e.V., der FPX Fachvereinigung, Extruderschaumstoff e.V., des Industrieverbands Hartschaum e.V. (IVH) und des IVPU Industrieverbands Polyurethan-Hartschaum e.V. Sie kann auf der Website des BuVEG als Pdf-Datei kostenfrei heruntergeladen werden (siehe Surftipps).

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Glossar A-Z

Graue Energie

In einer Lebenszyklusanalyse wird die ganze Lebensdauer des Gebäudes, die Bauphase, die Nutzungsphase mit möglichen Umnutzungen sowie Abriss und Entsorgung berücksichtigt, und es kann der Beitrag der Bauprodukte zur Energieeffizienz oder zu weiteren Aspekten nachhaltiger Bewirtschaftung eines Gebäudes dargestellt werden.

In einer Lebenszyklusanalyse wird die ganze Lebensdauer des Gebäudes, die Bauphase, die Nutzungsphase mit möglichen Umnutzungen sowie Abriss und Entsorgung berücksichtigt, und es kann der Beitrag der Bauprodukte zur Energieeffizienz oder zu weiteren Aspekten nachhaltiger Bewirtschaftung eines Gebäudes dargestellt werden.

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Grundlagen

Primärenergiebedarf

Je nach Anwendungsgebiet, kommen unterschiedliche Dämmstoffe in Frage.

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