Geschosswohnungsbau Kapellenhof in Wien

Gemeinschaftliches Wohnen mit Geschichte

Rund um einen großen grünen Innenhof mit Bäumen, Wiesen und Spielflächen formiert sich am Kapellenweg im 22. Wiener Gemeindebezirk ein lebendiges neues Wohnquartier. Auf dem Gebiet des ehemaligen Schwesternheims der Klinik Donaustadt schuf ein Team der Planungsbüros AllesWirdGut und Feld72 Wohraum für mehr als 1.000 Bewohnende und will dabei mit der Blockrandbebauung an die Tradition des Wiener Gemeindebaus anknüpfen.

Insgesamt 1.000 Menschen leben hier in 450 Drei- und Vierzimmerwohnungen. Geplant wurden sie von der ARGE KAP bestehend aus AllesWirdGut und Feld72 aus Wien.
In der Tradition des Wiener Gemeindebaus entstand eine Blockrandbebauung, die sich um einem gemeinschaftlichen Hof gruppiert.
Die Stahlbetonaußenwände erhielten ein Wärmedämmverbundsystem mit 20 cm expandiertem Polystyrol (EPS).

Ausblick und Grünraum

In dem Ensemble mit vier Baukörpern sind insgesamt 450 Drei- und Vierzimmerwohnungen sowie zahlreiche Gemeinschaftsflächen untergebracht. Die Planenden legten besonderen Wert darauf, dass jede Wohnung Ausblick auf den begrünten Hof gewährt, der etwa die Größe eines Fußballfeldes hat. Auch die Hauseingänge sind hofseitig angeordnet. Dazugehörige Gemeinschaftsräume bilden mit einem großen Multifunktionsraum im Norden und einer Gastronomie an der südlichen Kreuzung eine einladende Gesamtsituation und fördern die Nachbarschaft.

Das Erdgeschoss der sechs- und achtgeschossigen Gebäude mit Flachdächern ist zum Innenhof erhöht und als Hochparterre ausgebildet, um die nötige Distanz zwischen privater Freifläche und Gemeinschaftshof zu schaffen. Zusätzlich ist die Erdgeschossfassade in rot farblich abgesetzt zu den hellen Obergeschossen. Horizontale graue Bänder strukturieren die Fassaden geschossweise und binden die polygonalen Balkone ein. Die französischen Fenster gliedern die Fassaden. 

Die Bereiche der Eingänge und Treppenhäuser sind mit roten Fensterelementen und roten Faschen markiert. Die Wohnungen sind jeweils über einen Mittelflur erschlossen und nach Osten oder Westen orientiert. Die beiden nördlich und südlich gelegenen schmäleren Baukörper, deren Wohnungen nach Süden ausgerichtet sind, werden dagegen über Laubengänge erschlossen.

Dämmstoffe: Wärmedämmverbundsystem mit Brandriegel
Die 20 cm dicken Außenwände bestehen aus Stahlbeton und wurden mit einem Wärmedämmverbundsystem mit 20 cm expandiertem Polystyrol (EPS) gedämmt. EPS-Dämmstoffe erreichen einen hohen Marktanteil unter Dämmstoffen, da sie einen günstigen Preis haben und leicht zu verarbeiten sind. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,032 W/mK bieten sie einen hohen Wärmeschutz. Um den Brandschutz bei mehrgeschossigen Gebäuden mit Wärmedämmverbundsystemen auf der Basis von EPS zu erreichen, müssen Brandriegel aus Mineralwolle eingebaut werden. Während das WDVS als schwer entflammbar (Baustoffklasse B1) gilt, besteht der Brandriegel aus nicht brennbarer Mineralwolle (Baustoffklasse A). In den Bodenaufbauten der Wohnungen wurde eine 25 mm dicke Trittschalldämmung aus EPS eingebaut. In einer 65 mm dicken Schicht als gebundene Schüttung wurden Installationen integriert. -sus

Bautafel

Architektur: ARGE KAP AllesWirdGut / Feld72, Wien
Projektbeteiligte: Dorr-Schober & Partner, Wien (Tragwerksplanung); IDK Engineering, Mariasdorf (Haustechnik); Kern+Ingenieure, Wien (Bauphysik); carla lo Landschaftsarchitektur, Wien (Freianlagen)
Bauherr/in:
MIGRA / Neues Leben / WOGEM, Wien
Fertigstellung:
2019
Standort: Kapellenweg 35, 1220 Wien, Österreich
Bildnachweis: Tschinkersten Fotografie, Wien

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Nicht brennbare Putzträgerplatte mit Dübelbefestigung

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Wärmedämmverbundsystem

Eine Variante der Besfestigung ist das Kleben. Dabei werden die Wärmedämmplatten mit einem speziell auf den Untergrund abgestimmten Klebemörtel befestigt.

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Wand

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