_Beschläge

In dritter aktualisierter Auflage erschienen ist das Fachbuch Fenster als Band 11 in der Reihe Baukonstruktionen des Birkhäuser Verlages. Die Reihe umfasst mittlerweile 17 Bände und drei Sonderbände, in deren Neuauflagen geänderte Normen und Vorschriften, aber auch technische Entwicklungen und Produkte Berücksichtigung finden. Herausgeber sind Anton Pech, Georg Pommer und Johannes Zeininger. Fünf systematisch aufgebaute Kapitel behandeln die Grundlagen, die Typenentwicklung, Funktionen und Anforderungen, Verglasungs- und Beschlagstechnik sowie Baukörperanschlüsse.

Bei den „Grundlagen” gibt es zunächst einen historischen Überblick mit kleinen Abbildungen in Schwarzweiß. Moderne Entwicklungen bei Verglasungen sind stichpunktartig aufgeführt. Zeichnerisch dargestellt und tabellarisch zusammengefasst sind im Folgenden die Möglichkeiten, ein Fenster in der Laibung zu positionieren. Was ist beim Innen- und Außenanschlag zu beachten? Wie werden Fenster eingebaut? Welche Abmessungen sind entscheidend, welches sind die Regelmaße beispielsweise für Geländer und Brüstungen? Das wird erläutert, ergänzt durch Auszüge österreichischer Normen und Richtlinien.

Das Kapitel „Typenentwicklung” enthält einfache grafische Darstellungen und knapp gehaltene Texte beispielsweise zum Schiebefenster, Schwingflügelfenster oder zu Hebedrehtüren. Rahmenkonstruktionen aus verschiedenen Materialien sind dargestellt. Zum Abschnitt „Funktionen und Anforderungen” gehören auch Varianten des Sonnenschutzes. Gerade beim Schallschutz geht es stark ins Detail. 

Erläuterungen verschiedener Glasarten wie Dreifach-Isolierglas, Drahtglas oder Vakuumisolierverglasung bilden den Einstieg ins vierte Kapitel. Anschließend stehen vertikale und schräge Verglasungen sowie die Bemessung von Glas im Fokus, bis hin zu Grenzzuständen der Gebrauchstauglichkeit und Tragfähigkeit. Als Erläuterung dienen vorrangig Tabellen, Formeln und Beispielrechnungen.

Beschläge werden unterschieden in solche für die Funktion, für die Montage und für die Bedienung. „Beschläge sind für die einwandfreie Konstruktion des Fensters verantwortlich” betont ein grau markierter Kasten auf Seite 128. Beschrieben werden Drehkipp- bzw. Drehverriegelungen, weil sie besonders weit verbreitet sind. Beschläge sind aufgrund des Verschleißes regelmäßig zu warten. Verwiesen wird auf die Europäische Norm EN 1191: Fenster und Türen – Dauerfunktionsprüfung – Prüfverfahren. Angesichts der heute gängigen hohen Flügelgewichte kommt der Befestigung eine enorme Bedeutung zu. Schwarz-Weiß-Fotos und Detailzeichnungen im Miniaturformat vermitteln eine Übersicht diverser Beschlagselemente.

Das Fachbuch wirkt insgesamt heterogen, sowohl inhaltlich als auch in Bezug auf das Layout. Es gibt Abschnitte, die flüssig ausformuliert sind und (wenngleich sehr klein) passend bebildert, andere hingegen sind wenig übersichtlich und schwierig zu erfassen: Tabellen und Diagramme, Stichworte und Auszüge von Normen mit Beispielrechnungen sind hier schlicht aneinandergereiht. Eine grafische Aufarbeitung und ein insgesamt stringentes Layout täten dem Nachschlagwerk gut. -us

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