Fassadenelemente als abschließende Bauteile

Die Aufgaben der Gebäudehülle sind vielfältig, und somit ist die Fassade ein neuralgischer Punkt im Bauwesen. Anforderungen ergeben sich hinsichtlich Akustik, Wärme, Feuchte, Belüftung, Schutz gegen UV-Strahlung, Belichtung, Dichtigkeit gegen Regenwasser, Druck- und Sogkräfte aus Windbelastung, Ein- und Ausblick, Schutz vor Wärme und Kälte sowie statische Belastungen von innen und aus den Eigenlasten.

Hegau Tower in Singen (von Murphy / Jahn): Elementfassade mit integriertem Sonnenschutz aus Edelstahl-Microlamellen
Eine der frühesten Vorhangfassaden aus Stahl und Glas ist die Fassade der Fagus-Werke in Alfeld von Walter Gropius. Die Aufnahme von 1913 zeigt das Gebäude kurz nach Fertigstellung der zweiten Bauphase noch vor Beginn des Ersten Weltkriegs.

Hinzu kommen in den letzten Jahren und Jahrzehnten Aspekte wie die Energiegewinnung, medialer Austausch (mediale Informationen und Interaktion), Vernetzung und Schnittstelle der Haustechnik (zentral, dezentral) und sicherlich alle Aspekte der Gestaltung, Individualisierung, der städtebaulichen Erscheinung, sowie der gewünschten Alleinstellungsmerkmale für  Bauherren und Planer.

Seit jeher beschäftigen sich Architektur- und Bauschaffende mit den genannten, grundlegenden Planungs- und Ausführungskriterien. Die Entwicklung von der massiven Wand hin zur filigranen Gebäudehülle unserer Tage hat sich nicht nur bei der sakralen Architektur vollzogen - von der romanischen Basilika zur gotischen Kathedrale. Auch bei Profanbauten sind transparente Raumabschlüsse und die Interaktion mit der Umwelt immer ein Bestandteil der Gestaltung und technischen Umsetzung, egal ob es sich um eine klassisch-moderne Vorhangfassade handelt oder eine elementierte-aktive Fassade.

Die Auflösung der Wand als massives, tragendes Bauteil kann an den Ikonen der Architektur abgelesen werden: Eine der frühesten Vorhangfassaden aus Stahl und Glas ist die Fassade der Fagus-Werke in Alfeld, errichtet 1913 nach Plänen von Walter Gropius. Sichtbar ist die Entwicklung aber auch anhand der sich stetig ändernden Anforderungen und technischen Neuerungen, die immer mehr zu einer Automatisierung der funktionalen Aspekte der Fassadenbauteile (Klimatisierung, Media-Integration) und hin zu dynamischen Gebäudehüllen führen. 

Die Entwicklungen etwa im Bereich der Pfosten-Riegel-Systeme sind soweit, dass echte Neuerungen nur noch schwer einzuführen sind. Eher ist eine Aufwertung der bestehenden Systeme über die Integration von Energiegewinnung oder die Verbesserung in der Interaktion der Nutzenden von innen und außen zu beobachten. Die Innovationen betreffen die Realisierbarkeit der Gebäudehülle (siehe Polyvalent Wall nach Mike Davis), die den Anforderungen aus Technik und Gestaltung mit neuen Materialien und Technologien begegnet.

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An Hochhäusern mit Glasfassaden wie dem Weser Tower in Bremen ist Sonnenschutz unerlässlich; den hohen Windlasten hält diese Variante aus Edelstahl gut stand, Architektur: Murphy/Jahn, Chicago

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Massive Wandkonstruktionen auf hölzernen Pfählen in Venedig

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Der Rocket-Tower (ehemals: GSW-Hochhaus) in Berlin galt zur Zeit seiner Erbauung als das „erste ökologische Hochhaus Deutschlands“. Architektur: Sauerbruch Hutton, Berlin 1999

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Neue Nationalgalerie in Berlin, Architektur: Mies van der Rohe, 1968

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