Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Brixen

Transparente und transluzente Fassadenelemente im Wechsel

Enge Gassen und weite Plätze prägen die Altstadt von Brixen in Südtirol. Hier stellt die bildungswissenschaftliche Fakultät der Uni nach Plänen der Stuttgarter Architekten Kohlmayer Oberst einen deutlichen Maßstabssprung dar. Der Solitär auf quadratischem Grundriss (75 x 75 m) zeigt sich nach außen zu allen Seiten gleich, bietet jedoch ein vielfältiges Innenleben.

Transparente und transluzente Verglasungen im Wechsel, individuell regelbarer Sonnenschutz aus Edelstahl-Lamellen
Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Brixen
Elementfassade mit regelmäßigen Vor- und Rücksprüngen

Aufgebaut ist er aus zwei Teilen: einem Kern und einem Ring, die jeweils einem eigenen Erschließungsprinzip folgen. Im Kernbereich liegen die stark frequentierten und teilweise öffentlichen Bereiche wie Foyer, große Hörsäle, Aula und Bibliothek. Im umlaufenden äußeren Baukörper liegen die Seminarräume und Verwaltungsbereiche. Die Funktionen im Gebäudekern werden über ein Gangkreuz mit zentralem Treppenhaus erschlossen, erweitert durch schmale, lichte Plätze vor den Eingängen und Flanken der Aula oder Bibliothek. Die Seminar- und Verwaltungsräume im äußeren Ring sind über einen Kreuzgang zu erreichen, der reizvolle und wechselnde Einblicke in die Innenhöfe ermöglicht.

Die Lastabtragung der Betondecken des äußeren Baukörpers erfolgt über massive Treppentürme an den vier Ecken sowie wenige Stützen, die in Trennwänden versteckt sind. Die Einteilung der Räume ist damit sehr flexibel.

Fassade
Die Fassade an den Außenseiten des Solitärs ist als verspringende Elementfassade seriell aufgebaut. Sie besteht aus Fensterprofilen als Sonderanfertigung mit einer Bautiefe von 90 mm, die im Versatz von 480 mm vor- und zurückspringen. Außenliegende, transluzente wechseln mit innenliegenden, transparenten und geschosshohen Glastafeln ab.

In den seitlichen Rücksprüngen sind opake Lüftungselemente angeordnet, die im Sommer zur Nachtkühlung eingesetzt werden. Sämtliche Funktionsräume lassen sich natürlich über Fensterklappen be- und entlüften. Ein individuell regelbarer Sonnenschutz aus filigranen Edelstahl-Lamellen ist im Wechsel außen- und innenliegend montiert. Über seitliche Schienen ist er in die Fassadenkonstruktion integriert, schützt die transparenten Verglasungen vor direkten Sonnenstrahlen von außen und unterstützt die lichtmindernde Wirkung der transluzenten Verglasungen auf der Innenseite.

Die Fassaden zum Hof sind als transparente, raumhohe Fensterelemente ohne Sonnenschutz ausgeführt; über ein Oberlicht erfolgt die natürliche Belüftung. -us

Bautafel

Planung: Kohlmayer Oberst Architekten, Stuttgart
Projektbeteiligte: Team Bergmeister, Vahrn-Neustift (Tragwerksplanung), Ingenieurbüro Hausladen, Kirchheim (Haustechnik); Frener & Reifer Metallbau, Brixen (Fassadenkonstruktionen, Fenster, Türen, Trennwände, Lichtdächer); MHZ (Sonnenschutz)
Bauherr:
Autonome Provinz Bozen - Südtirol, Hochbauamt Ost
Fertigstellung: 2004
Standort: Bahnhofstraße 16, 39042 Brixen/I
Bildnachweis: MHZ

Fachwissen zum Thema

Elementfassade mit integriertem Sonnenschutz am Hegau Tower in Singen, Architekten: Murphy/Jahn

Elementfassade mit integriertem Sonnenschutz am Hegau Tower in Singen, Architekten: Murphy/Jahn

Fassadenarten

Elementfassaden

Alleskönnerin Fassade? Anforderungen an die Gebäudehülle ergeben sich hinsichtlich Akustik, Wärme, Feuchte, Belüftung, Schutz gegen UV-Strahlung, Belichtung, Dichtigkeit gegen Regenwasser, Druck- und Sogkräfte aus Windbelastung, Ein- und Ausblick, Schutz vor Wärme und Kälte sowie statische Belastungen von innen und aus den Eigenlasten. Im Bild der Rocket-Tower (ehemals: GSW-Hochhaus) in Berlin. Architektur: Sauerbruch Hutton, Berlin 1999

Alleskönnerin Fassade? Anforderungen an die Gebäudehülle ergeben sich hinsichtlich Akustik, Wärme, Feuchte, Belüftung, Schutz gegen UV-Strahlung, Belichtung, Dichtigkeit gegen Regenwasser, Druck- und Sogkräfte aus Windbelastung, Ein- und Ausblick, Schutz vor Wärme und Kälte sowie statische Belastungen von innen und aus den Eigenlasten. Im Bild der Rocket-Tower (ehemals: GSW-Hochhaus) in Berlin. Architektur: Sauerbruch Hutton, Berlin 1999

Grundlagen

Fassadenelemente als abschließende Bauteile

Der gläserne Neubau verzahnt den Bestand aus zwei Jahrhunderten

Der gläserne Neubau verzahnt den Bestand aus zwei Jahrhunderten

Gewerbe/​Industrie

Hauptsitz von Merck Serono in Genf

Freie Lüftung: Durch Öffnen der Fenster strömt Frischluft ins Innere.

Freie Lüftung: Durch Öffnen der Fenster strömt Frischluft ins Innere.

Bautechnik

Lüftung: Arten

Außen liegender Sonnenschutz s_enn aus Micro-Edelstahllamellen von MHZ an der Fassade des Merck Serono Headquarter in Genf, Architekten: Murphy/Jahn

Außen liegender Sonnenschutz s_enn aus Micro-Edelstahllamellen von MHZ an der Fassade des Merck Serono Headquarter in Genf, Architekten: Murphy/Jahn

Zusatzelemente

Sonnenschutz

Beim Bürogebäude „The Box“ in Berlin, einem umgebauten Bestandsgebäude aus dem Jahr 1969, fügt sich der Edelstahlbehang S_enn mit seiner schlanken Bauweise dezent in die Vorhangfassade aus Aluminium-Streckmetall ein. Architektur: AHM Architekten, Berlin

Beim Bürogebäude „The Box“ in Berlin, einem umgebauten Bestandsgebäude aus dem Jahr 1969, fügt sich der Edelstahlbehang S_enn mit seiner schlanken Bauweise dezent in die Vorhangfassade aus Aluminium-Streckmetall ein. Architektur: AHM Architekten, Berlin

Produkte

Transparenz aus Edelstahl

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Fassade sponsored by:
MHZ Hachtel GmbH & Co. KG
Kontakt  0711 / 9751-0 | info@mhz.de