Erweiterung Kindertageseinrichtung in Duisburg

Neu verpackt und erhellt

Um der Forderung nach einem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr gerecht zu werden, setzt die Stadt Duisburg auf den stufenweisen Ausbau von Kindergärten. Der Bedarf soll unter anderem mit der Sanierung und Erweiterung bestehender Einrichtungen gedeckt werden. In diesem Zusammenhang wurde die Kita Am Förkelsgraben, ein Gebäude der 1950er-Jahre, grundlegend bauphysikalisch erneuert. Durch diverse Erweiterungen sollen zusätzliche Betreuungsangebote ermöglicht werden. Offen gestaltete Innenräume und viel Tageslicht bieten viel Platz zur kreativen Entfaltung. Ziel des Planungsteams vom Architekturbüro aib aus Duisburg war es, eine Umgebung zu schaffen, die frühkindliche Bildung fördert.

Der neue Eingang wird von einer Ziegelmauer flankiert, die den Bestand nach Westen erweitert.
Quadratische Fenster markieren ebenfalls neue Bausubstanz.
Große weiße Faschen umrahmen die Fenster, die dadurch einen tanzenden Charakter erhalten.

Erweiterung mit geschickter Integration des Bestands

Das eingeschossige Bestandsgebäude mit Y-förmigem Grundriss liegt in einem kleinen Wäldchen im Duisburger Stadtteil Hüttenheim. Das rund 600 Quadratmeter große Gebäude wurde von Grund auf saniert und an der Nordseite großzügig erweitert. Weitere kleinere Anbauten wurden an der West- und Südostseite errichtet, sodass sich die Fläche des nun kreuzförmigen Grundrisses nahezu verdoppelt hat. Die Erweiterungen bieten zusätzlichen Raum für Kinder unterschiedlichen Alters und für verschiedene Gruppengrößen. Zwischen dem Neu- und dem Altbau schiebt sich ein nach Westen erweiterter Kern mit Nebenräumen und Sanitäreinrichtungen, der eine neue Klinkerfassade erhielt. Der neue Eingangsbereich mit großen Oberlichtern befindet sich nördlich davon.

Die Ziegelmauer – ehemals die Außenseite des Gebäudes – wird im Innenraum weiter fortgeführt und setzt hier einen warmen Farbakzent. Der eingeschossige Anbau mit verschieden geneigten Pultdächern wurde mit einem hellgrauen körnigen Putz versehen. Neben großen Fenster- und Türöffnungen wurden in den Gruppenräumen verspielt in der Fassade angeordnete Fenster eingestreut. Allen Fensterelemente erhielten große weiße Faschen. Die versetzt angeordneten quadratischen Fenster liegen außenbündig in der Wand, innenseitig sind diese mit einem konisch zulaufenden Betonrahmen eingefasst.

Dämmstoffe: Energetische Sanierung mit WDVS und Mineralwolle

Seit der Erstellung in den 1950er-Jahren war die Kita nicht saniert worden. Das Gebäude entsprach daher weder heutigen Anforderungen an den Brandschutz noch aktuellen energetischen Vorgaben und wurde gemäß den Anforderungen an die EnEV 2009 saniert. Die Außenwände erhielten ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) und wurden mit einer 14 cm starken Mineralwolledämmung energetisch saniert. Mineralwolle ist nicht brennbar und erreicht eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK. Die Betondachkonstruktion wurde mit einer Grunddämmung aus 10 cm dicken expandiertem Polystyrol (EPS) mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK und einer Gefälledämmung ertüchtigt. Die Bestandsdächer mit Holzkonstruktion wurden mit 18 cm Mineralwolle als Zwischensparrendämmung und 6 cm als Aufsparrrendämmung gedämmt.

Der Neubau wurde ebenfalls mit einem Wärmedämmverbundsystem mit 14 cm Mineralwolle gedämmt. Die Betonkonstruktionen der Flachdächer wurden mit 17 cm EPS als Grunddämmung und einer Gefälledämmung ausgeführt, die Trapezblechkonstruktionen der Pultdächer mit 22 cm extrudiertem Polystyrol (XPS). Die Dämmung auf der Bodenplatte wurde mit 14 cm EPS hergestellt, die Kellerdecke zusätzlich mit 8 cm Mineralwolledämmplatten. Der Neubau wurde ebenfalls gemäß den Vorgaben der EnEV 2009 errichtet. -sus

Bautafel

Architektur: aib, Duisburg
Bauherrschaft:
GEBAG, Duisburg
Fertigstellung:
2019
Standort: Am Förkelsgraben 35, Duisburg
Bildnachweis: aib / Markus Heinbach, Duisburg

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