Deutsches Uhrenmuseum Glashütte

Gewendeltes Stahlfaltwerk mit hinterleuchteten Glasauftritten

Die Stadt Glashütte im sächsischen Erzgebirge ist für ihre Tradition des Uhrenbaus weit bekannt. An zentraler Stelle des Ortes befindet sich seit 1881 ein Gebäude, das eng mit dem Uhrmacherhandwerk und der Uhrenindustrie verbunden ist: früher das Haus der Deutschen Uhrmacherschule später der Ingenieurschule für Feinwerktechnik, heute beherbergt es das Deutsche Uhrenmuseum Glashütte.

Eine gewendelte Stahltreppe verbindet die beiden Ausstellungsetagen
Durch die geschlossenen Brüstungen und die indirekt beleuchteten Glasstufen wird die Treppe zur Skulptur im Raum
Je nach Beleuchtung erscheint die Wendeltreppe heller oder dunkler

Nach längerem Leerstand um die Jahrtausendwende herum wurde 2006 die Stiftung „Deutsches Uhrenmuseum Glashütte – Nicolas G. Hayek“ gegründet, mit dem Ziel für viele Exponate einen würdigen Platz zu schaffen. Und so entstand 2008 aus dem ehemaligen Schulgebäude auf zwei Etagen das Uhrenmuseum, auf einer weiteren Etage ist die Uhrmacherschule „Alfred Helwig“ untergebracht. Über einen neu hinzugefügten gläsernen Turm an der langen Nordfassade erfolgt der Zugang zur Schule. Der Eingang des Museums befindet sich an der Ostseite hinter dem großen historischen Hauptportal mit Freitreppe. Mit Ausnahme des Glasturms wurden die Formen, Materialien und Farben der Fassade dem Originalentwurf des Gebäudes nachempfunden.

Innen stehen dem Museum rund 1.000 m² Platz zur Verfügung, auf denen unter dem Motto „Faszination Zeit – Zeit erleben“ die Geschichte und Entwicklung des Uhrmacherhandwerks seit 1845 gezeigt wird. Dabei widmen sich die Historienräume – alle als Tageslichträume konzipiert – berühmten Persönlichkeiten, der Uhrmacherkunst der Gründerväter und der Uhrenstadt Glashütte selbst, während die abgedunkelten Zeiträume auf eher emotionale Weise das Thema Zeit beleuchten und multimedial erlebbar machen.

Ausgangspunkt für die Zeitreise durch das Museum ist eine illuminierte Stahl-Wendeltreppe. Sie führt die Besucher über 24 Stufen, die die Stunden des Tages symbolisieren, im Uhrzeigersinn ins Obergeschoss. Die Treppe ist komplett aus Stahl, ihre brüstungshohe Innenwange aus Flachstahl, die Außenwange als Stahlkasten ausgebildet. Die Stufen sind ein Faltwerk aus Stahlblech (siehe Abb. 3) mit Auftritten aus hinterleuchtetem Glas. An jeder Hinterkante der einzelnen Stufen ist in einem Kasten eine Beleuchtung eingelassen.

Beide Edelstahl-Handläufe sind auf zwei L-förmig verschweißte Flachstähle aufgesetzt und matt geschliffen. An der Außenwange dient eine Aussparung zur Aufnahme des Rohrhandlaufs, an der Innenwange ist er davorgesetzt. Als dekoratives Element und Beleuchtungskörper ist ein Zylinder in das Treppenauge gehängt. Durch die geschlossenen Brüstungen und die indirekt beleuchteten Glastritte wird die maßgefertigte Treppe zur eigenen Skulptur im Raum.

Bautafel

Projektbeteiligte: Bauconcept Planungsgesellschaft, Lichtenstein (Objektplanung, Tragwerksplanung); Atelier Brückner, Stuttgart (Ausstellungsgestaltung, Innenraumplanung); Anke Augsburg Licht, Leipzig (Lichtplanung); Jangeld Nerves, Stuttgart (Medienplanung); Spreng Treppen, Schwäbisch Hall (Treppenhersteller)
Bauherr: Manufaktur Glashütte Original / Stiftung Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Nicolas G. Hayek
Standort: Schillerstraße 3 a, 01768 Glashütte

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Handlauf aus Edelstahl im Bauhaus Dessau

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Repräsentative Wendeltreppe mit dominanten Stahl-Brüstungswangen im Foyer der Firma Berger-Lacke.

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Materialien/​Baustoffe

Stahltreppen

Wendeltreppe mit brüstungshohen Stahlwangen im Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des Berliner Max-Delbrück-Centrums.

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