Bekleidungselemente

Fassadenbekleidungen schützen tragende Bauteile vor Witterung und mechanischer Beanspruchung, können den Wärmeschutz verbessern und tragen entscheidend zum Erscheinungsbild eines Gebäudes bei. Hinsichtlich ihrer Materialität sowie der Art der Unterkonstruktion und Befestigung lassen sie sich als leichte und schwere Außenwandbekleidungen kategorisieren.

Glasfassade im Sony-Center (Beispiel leichte Bekleidungselemente)
Fassade mit Doppelstegplatten aus Polycarbonat am Galerie- und Ateliergebäude von Arno Brandlhuber in Berlin (Beispiel leichte Bekleidungselemente)
Vorgehängte, hinterlüftete Fassade aus eloxiertem Aluminium am Axel-Springer-Hochhaus, Berlin (Beispiel leichte Bekleidungselemente)

Leichte Außenwandbekleidungen

Zu ihnen gehören unter anderem:

  • Holz und Holzwerkstoffe (z.B. Schindeln, Brettschalung, Stülpschalung, dreischichtige Massivholzplatten und Sperrholzplatten)
  • Faserzementplatten (z.B. Kleintafeln und Welleternit)
  • Dachziegel und Dachplatten
  • Metallbleche und -verbundplatten (z.B. aus Aluminium, Titanzink, Kupfer, Messing, Bronze, Edelstahl oder aus emailliertem, feuerverzinktem, kunststoffüberzogenem, pulverbeschichteten oder gestrichenem Stahl)
  • Kunststoffplatten (High Pressure Laminate; HPL-Platten aus mit Kunstharz beschichteten Papierbahnen)
  • Glas
  • Keramik- und Glaskeramikplatten
  • Trägerplatten mit Putz

Die meisten aufgeführten Materialien sind in unterschiedlichen Ausführungen lieferbar. So gibt es Aluminium als großformatiges, rollgeformtes Trapez- und Wellblech oder kleinformatig und gekantet als Blechkassette. Bei frühzeitlichen Bauten wurden auch Häute, Blätter, Stroh, Geäst, Schilf und Gras verwendet. Mit Ausnahme von Stroh bzw. Strohballen spielen diese Naturmaterialien heute keine Rolle mehr. 

Fassadenkonstruktionen mit leichten Wandbekleidungen werden aufgrund der dampfdiffusionstechnischen Vorgänge und der für die Erfüllung der bautechnischen Anforderungen notwendigen hohen Wärmedämmung in der Regel als hinterlüftete Konstruktion ausgeführt, sprich als vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF). Dabei werden die Bekleidungselemente mittels Klammern, Schrauben oder nichtrostenden Nägeln auf einer Unterkonstruktion aus Metallprofilen oder Holz befestigt. Die Befestigungsmittel sind mitunter auch im Fassadenbild sichtbar. Rückseitig aufgebrachte Setz- oder Schweißbolzen, Hinterschnittanker, Schienensysteme oder Agraffen ermöglichen eine verdeckte Anbringung der Bekleidungselemente.

Für die Befestigung von Glasscheiben an der Fassade stehen ebenfalls verschiedene Systeme wie beispielsweise Klemm- oder Punkthalter zur Verfügung, Auch eine Unterkonstruktion mit verdeckt liegender Entwässerung aus U-Profilen ist möglich.

Schwere Außenwandbekleidungen

Zu den schweren Fasadenelementen gehören:

  • Betonwerksteinplatten, je nach Format bewehrt oder unbewehrt
  • Betonfertigteilelemente
  • Keramische Fliesen, Platten oder Spaltplatten
  • Spaltziegelplatten
  • Naturwerksteinplatten
  • Ziegelbekleidungen aus Fertigteilen
  • Fertigteile aus leichten Bekleidungen auf schwerem Trägermaterial (z.B. keramische Platten oder Spaltklinker auf Beton)

Die Befestigung an der Unterkonstruktion erfolgt üblicherweise verdeckt liegend bzw. in den Fugen. Dies kann beispielsweise mittels Ankerdornsystemen, Konsolen, Schienenkonstruktionen oder Halteankern erfolgen. Keramische Fliesen, Platten und Spaltplatten, genauso wie Spaltziegel-, Naturwerkstein- und Betonwerksteinplatten wurden früher auch angemörtelt. Das geschieht aufgrund der heutigen Anforderungen an den Wärmeschutz jedoch nur noch sehr selten (siehe Surftipps).

Fachwissen zum Thema

Sichtbeton und Glas prägen das Bundeskanzleramt in Berlin, Architekten: Axel Schultes und Charlotte Frank

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Hinterlüftete Aluminiumverkleidung des Bauhaus Baumarkts am Kurfürstendamm in Berlin, Architektur: Müller Reimann Architekten, Berlin

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Fassadenelemente

Funktionsaufbau hinterlüfteter Fassaden

Die Glasfassade der Hamburger Elbphilharmonie setzt sich aus 1.100 unterschiedlichen Elementen zusammen, Architekten: Herzog & de Meuron

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Holzhäuser in Dänemark

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Holz

Goldfarben eloxiertes Aluminium am Berliner Axel-Springer-Hochhaus (1965), Architekten Melchiorre Bega, Gino Franzi, Franz Heinrich Sobotka und Gustav Müller

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