Kindergarten in Berlin
Zweischaliges Mauerwerk aus Kalksandstein und Klinker
Ganz im Südwesten der Stadt Berlin, in unmittelbarer Nähe des
Flughafen Schönefeld, befindet sich der Stadtteil Bohnsdorf-Grünau.
Dort realisierten Winkens Architekten für die evangelische
Kirchengemeinde einen eingeschossigen Neubau als Ersatz für den
Kindergarten, der bisher in einer ehemaligen Tischlerei
untergebracht war.
Das ebenerdige Eckgrundstück mit einer Fläche von 6.500 m² ist von
einer Vielzahl verschieden großer Bäume geprägt. Ein kleiner von
Bäumen gefasster Hügel bildet die Abgrenzung zur anliegenden
Neptunstraße. Unter räumlicher Einbeziehung des Hügels und der
bestehenden Bäume entstand an der östlichen Grundstücksgrenze,
orthogonal zur Straße, der lineare, eingeschossige Baukörper.
Gallerie
Der Eingang des Kindergartens ist mittig an der Gebäudelängsseite und wird von der Neptunstraße aus erreicht. Rechts uns links davon teilt sich das Gebäude in zwei Einheiten: Auf der einen Seite ist die Kinderkrippe mit 22 Plätzen, auf der anderen der Kindergarten mit 23 Plätzen. Die beiden Teile gliedern sich an das Foyer wie Wohnungen an, die über eigene Flure erschlossen werden. Direkt gegenüber des Eingangsbereichs ist ein großer Mehrzweckraum angeordnet, der sich zum Garten hin öffnet und von Kindergarten und -krippe gemeinsam genutzt wird.
Die beiden Einheiten sind ähnlich aufgebaut. Über einen
zentralen Flur mit Garderoben werden alle Räume erschlossen. Zum
Garten orientieren sich jeweils zwei Gruppenräume. Gegenüber sind
die Nebenräume und ein Schlafraum bzw. der sogenannte Kreativraum
angeordnet. An den Kopfenden befinden sich überdachte
Außenterrassen, die über eine niedrige Mauer vom Garten getrennt
sind. Unter einer Öffnung im Dach wurde auf der Terrasse der Grippe
ein kleiner Baum gepflanzt (siehe Bilder 6 bis 8).
Die Dachfläche ist extensiv begrünt und in Teilbereichen mit
Photovoltaikmodulen bestückt. Beheizt wird das Gebäude mittels
einer Gastherme.
Mauerwerk
Der eingeschossige Riegel wurde als zweischaliges Mauerwerk mit
Wärmedämmung und Luftschicht gebaut. Das tragende Hintermauerwerk
aus 200 mm starken Kalksandsteinen ist innen mit einem 15 mm
starken Kalkputz versehen. Die verwendeten Steine haben an den
Stirnflächen Nut und Feder, die das Vermörteln der Stirnflächen
überflüssig machen. Aufgrund der Eigenschaften von Kalksandstein als massiver, schwerer Stein bietet
das Hintermauerwerk hohe Speichermassen für den sommerlichen
Wärmeschutz. Für den winterlichen Wärmeschutz sorgen zusätzlich 140
mm Wärmedämmung und die 40 mm Luftschicht. Ein Verblendmauerwerk aus gelb-bunten Klinkersteinen
sorgt für den Witterungsschutz und prägt das Erscheinungsbild des
Kindergarten nach außen. Der lange und schmale Stein (290 x 90 x 40
mm) wurde mit dunklen Fugen im Läuferverband vermauert. In den
Terrassenbereichen ist die Fassade mit Holz verkleidet.
Bautafel
Architekten: Winkens Architekten, Berlin
Projektbeteiligte: Ingenieurbüro Rüdiger Jockwer, Berlin (Statik); G+B, Berlin (Bodengutachten); H.P.H. Landscape, Berlin (Landschaftsbau); Baugemeinschaft Großmann & Partner, Guben (Rohbau); Fritz & Hecht, Fürstenwalde (Trockenbau); Lübzer Klinkerbau, Lübz (Fassade); Hagemeister, Nottuln (Klinkerhersteller); Tischlermeister Hlavsa, Wassenberg (Möbeltischlerei)
Bauherr: Evangelische Kirchengemeinde Bohnsdorf-Grünau, Berlin
Fertigstellung: 2011
Standort: Neptunstraße 10, 12526 Berlin
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