Atelier Deshaus 2001 – 2020
Park Books, Zürich 2023
Taschenbuch, Englisch
280 Seiten, 21 x 28,5 cm, 136 Farb- und 242 Schwarzweißabbildungen, Pläne und Zeichnungen
Preis: 45,00 CHF / 38,00 EUR
ISBN 978-3-03860-223-1
Als eines der ersten nicht-staatlichen Architekturbüros Chinas entzieht sich das 2001 in Shanghai gegründete Atelier Deshaus erfolgreich der kommerziell geprägten Baupraxis seiner Heimat. Es brachte im Lauf der nun über 20-jährigen Schaffenshistorie eine lange Liste international vielbeachteter Projekte hervor. Diesen liegen stets ein solides Konzept und eine bemerkenswerte Ausdruckskraft inne. Das ist nicht zuletzt dem Mut und der Sorgfalt geschuldet, sich mit den örtlichen Gegebenheiten eindringlich auseinanderzusetzen, Bestand möglichst zu erhalten und zu erweitern sowie diesen für die jeweilige Bauaufgabe zu transformieren. So zählen zum Repertoire des Büros rund um die beiden Mitgründer und aktuellen Partner Liu Yichun und Chen Yifeng auch eine Reihe von Projekten, die sich der Umnutzung und damit öffentlichen Erschließung ehemaliger Industrieanlagen entlang des Huangpu-Flusses in Shanghai widmeten.
Atelier Deshaus hat sich vor allem mit Kultur- oder Museumsbauten einen Namen gemacht; doch ihr Repertoire ist weitaus größer: Kindergärten und Schulen, Unternehmensstandorte oder auch mal eine Fußgängerbrücke, ein Teehaus oder ein Ort der Meditation zeugen von der Vielseitigkeit ihrer Arbeit. Diese zeigt sich letztendlich nicht nur anhand der unterschiedlichen Nutzungsart, sondern immer auch anhand der stets neuen Herangehensweise, der vielfältigen Materialität und des projektspezifischen formalen Ausdrucks. Für das Büro gilt es nach eigenen Angaben, stets auch die Faktoren Landschaft, Humanität und Funktionalität in ihre Werke zu integrieren, die letztlich den Raum und die Form erst greifbar machen.
Zu den bekanntesten Projekten zählt das 2014 errichtete Long Museum West Bund, dessen markantestes Merkmal skulpturale, schirmartige Wandstrukturen in Sichtbeton sind. Im 2019 fertiggestellten Taizhou Contemporary Art Museum bedienen sich die Architekten abermals der Kraft rohen Betons, der etwa in Form eines Tonnengewölbes für die inneren Hallen oder als kannelierte Fassadenstruktur zum Ausdruck kommt. Ähnlich spektakulär wirkt die Freiform des Daches für die Installation House Ato in Beijing, die 2018 entstand. Hierfür wählten die Architekten ein freitragendes Säulengerüst und eine Raumschale aus verstärktem Polymermörtel. Dem Spiel aus Massivität und Leichtigkeit widmeten sie sich 2015 wiederum mit dem in weißem Beton gekleideten Huaxin Conference Hub in Shanghai, um nur wenige der sehenswerten Projekte zu nennen.
Eine erste Monografie namens Atelier Deshaus 2001 – 2020 befasst sich mit den derzeit zwanzig wichtigsten Entwürfen aus den ersten knapp 20 Jahren Bürohistorie. Das Buch, erschienen im Schweizer Architekturverlag Park Books, versammelt neben der ausführlichen Vorstellung der Projekte samt Bild-, Planmaterial und Zeichnungen auch Beiträge von Li Shiqiao, Liu Yichun und Chen Yifeng selbst. Herausgegeben wurde das Werk von Li Xiangning, der Dekan und Professor für Geschichte, Theorie und Kritik am College für Architektur und Stadtplanung der Tongji-Universität, zudem Chefredakteur der internationalen Zeitschrift Architecture China ist.