Vollautomatisches Einlasssystem
Zutrittsschleuse beim Testturm in Rottweil
Während bei dem bekannten Berliner Club Berghain Türsteher den Einlass fest in ihrer Hand haben, wird andernorts der legitimierte Zugang zu bestimmten Bereichen automatisch kontrolliert. So benötigen Mitarbeiter für sicherheitsrelevante Umgebungen eine spezielle Befugnis, Passagiere einen Fahrschein beziehungsweise eine Bordkarte, Museums-. oder Kinobesucher eine Eintrittskarte. Ein Beispiel aus Rottweil zeigt, wie der Gäste- und Mitarbeiterzugang über ein vollautomatisches Einlasssystem geregelt werden kann.
Gallerie
Der am nördlichen Stadtrand kürzlich errichtete Testturm für
Express- und Hochgeschwindigkeitsaufzüge ist nicht nur eine
Forschungseinrichtung von Thyssenkrupp Elevators, sondern auch für
Besucher geöffnet. Zwölf Schächte beherbergt das 246 Meter hohe
Ingenieursbauwerk aus Stahlbeton. Der Entwurf stammt von den
Architekten Helmut Jahn und Werner Sobek, die den Schaft mit einer
Membran aus hellem, beschichteten Glasfasergewebe umhüllen ließen.
Auf 232 Meter Höhe befindet sich eine öffentlich zugängliche
Aussichtsplattform, zu der ein Panoramaaufzug fährt – für den
ein Ticket erforderlich ist.
Im Foyer des Testturms ist die Zutrittskontrolle Galaxy Gate von dem Hersteller Wanzl installiert. Halbhohe, Glaselemente trennen einen Teil des Raums ab, in dem die Doppelanlage aus einer Einzel- und einer Tandemeinheit angeordnet ist. Der Zugang erfolgt durch zwei Schleusen aus je zwei schwenkbaren Scheiben Einscheibensicherheitsglas (ESG). Sie werden seitlich von drei Edelstahlgehäusen gehalten, in denen viel Technik steckt. Obenauf ist bündig und deutlich sichtbar das RFID-Lesegerät in das Gehäuse integriert. Die grün, blau oder rot leuchtenden LED-Anzeigen im Handlauf und den gläsernen Schwenktüren signalisieren die Zugangsberechtigung. Dafür wurde das Keytego-System in die Steuerplatine Facility Management Control Unit integriert, sodass verschiedene Kartensysteme für die Authentifizierung beim Eintritt verwendet werden können.
Nach dem Scannen des Tickets überprüft die vernetzte Software
die hinterlegten Informationen und löst bei autorisierter Freigabe
einen Impuls aus, der die softwareüberwachten, elektromotorischen
Schwenkarme öffnet. Um die Personenanzahl auch zu Stoßzeiten zu
reglementieren und insgesamt zu verwalten, ist im Anlagensystem
eine automatische Besucherzählung inkludiert. Zusätzlich scannen
Deckensensoren Personen- sowie Verhaltensmuster. Bei unberechtigtem
Zutrittsversuch reagiert die Schleuse mit optischen und akustischen
Warnsignalen sowie sofortigem Schließen der Schwenkarme. Diese
können in Notfallsituationen wie bei Stromausfall oder im Panikfall
aufgedrückt werden, zudem sind Brandmeldeanlagen standardmäßig
integriert.
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