Historische Türen brandschutztechnisch ertüchtigen
Brandschutzeinlage für mehr als 30 Minuten Feuerwiderstand
Wer im Bestand plant, weiß: Standardlösungen sind selten, insbesondere wenn es um Baudenkmäler geht. Jeder Altbau hat seine eigene Geschichte. Die Materialien und der Zustand der Bausubstanz sind unterschiedlich und müssen individuell geprüft werden. Für den Umgang mit dem Vorgefundenen ist selbstverständlich auch die neue Nutzung entscheidend. Sollen die historischen Türen erhalten bleiben, stellt der Brandschutz manchmal ein Problem dar. Die in Zürich ansässige Schreinerei Brunner hat ein Verfahren entwickelt, um historische Türen brandschutztechnisch zu ertüchtigen.
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Das System Historical Protector wurde speziell für historische Türen und Elemente entwickelt. Es handelt sich um eine verdeckte Brandschutzeinlage, die bereits ab einer Stärke von 1,9 mm die Feuerwiderstandsklasse EI30 bewirkt. Eine Tür, die auf diese Weise ertüchtigt wurde, kann über 47 Minuten dem Feuer widerstehen. Bei Bedarf sind auch Brandschutzeinlagen in höheren Klassen umsetzbar.
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Die Türen werden dafür der Länge nach am Stück aufgetrennt, was bei Formaten bis 1.600 x 4.000 mm möglich ist. Die historischen Holzverbindungen bleiben dabei erhalten. Die Brandschutzeinlage wird zwischen die Hälften eingebracht und bildet zusammen mit den historischen Türseiten das ertüchtigte Element. Möglich ist dieses Verfahren bei allen üblichen Holzarten, die nicht leichter als Tannenholz sind. Die Türen können einflügelig oder mehrflügelig, mit Seitenteilen und Oberlichtern ausgestattet sein. Auch Glas der Feuerwiderstandsklasse El30 lässt sich einsetzen – mit oder ohne vorgesetzte historische Gläser.
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Bei den Beschlägen gibt es Lösungen für aufgesetzte und verdeckte Türschlösser, Ein- und Mehrpunktverschlüsse sowie Panikschlösser. Auch eine Bodensenkdichtung ist ausführbar. Auf Wunsch lässt sich ein Türspion einbauen. Die Ausführung von Naturholzschwellen und Anschlagprofilen gehört ebenso zum Angebot des Schweizer Unternehmens.
Die Schreinerei Brunner übernimmt nicht nur die Dokumentation
des Zustands vor dem Eingriff und erstellt die nötigen Unterlagen,
sie demontiert auch die historischen Elemente und transportiert
diese in die Werkstatt. Dort folgen die Restauration bzw.
fachgerechte Rekonstruktion, die Auftrennung der Elemente mittels
einer Spezialmaschine zur Ertüchtigung auf Brandschutz, die
Reinigung, Festigung und Ergänzung sowie das Einbringen des
sogenannten Historical Protector. Anschließend werden die Elemente
erneut zusammengefügt und die historischen oder neuen Beschläge
angebracht. Die historische Oberfläche samt Patina bleibt
erhalten.
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