Kartuschenfenster
Als Kartuschenfenster wird ein Fenster bezeichnet, das eine
umlaufende, plastisch verzierte Laibung hat. Ein solches Fenster
hat weniger eine Ein- und Ausblickfunktion, sondern soll vor allem
die Fassade schmücken. Wichtiger als das Glasfeld ist die
Dekoration und besonders die Kontur aus verschiedenen Schnörkeln,
die als Roll- und Knorpelwerk bezeichnet werden.
Das Wort Kartusche leitet sich vom französischen
cartouche ab, übersetzt mit Rolle oder Behälter.
Kartuschenfenster sind verwandt mit Medaillons und Supraporten und
können auch Blindfenster sein zugunsten überladender
Ornament-Rahmen wie beispielsweise Rocaillen mit organischen
Ranken, muschel-, ohren- und flügelartigen konvex-konkaven Formen.
Vor allem im Barock und Rokoko waren sie sehr beliebt. Im
Historismus wurden sie als stilistische Vorbilder
wiederentdeckt.
Hier im Bild ist ein Kartuschenfenster in der Schaufassade der
Casa del Prado im Balboa Park San Diego, 1915 als Pavillon der
Panama-California-Exposition errichtet. Die Architekten Bertram
Grosvenor Goodhue und Carleton M. Winslow zitieren den spanischen
Barock wie bei den Kathedralen in Santiago de Compostela und
Salamanca und verweisen so auf den historisch engen Bezug
Kaliforniens zu Spanien.
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