Zweischalige Außenwände

Wandaufbau (am Beispiel Kalksandsteinmauerwerk)

Zweischalige Wandaufbauten bestehen aus zwei separaten Wänden, die nebeneinander gemauert und mit Drahtankern verbunden werden.

Ausführungsvarianten:

  • Zweischalige Außenwand mit Luftschicht
  • Zweischalige Außenwand mit Luftschicht und Wärmedämmung
  • Zweischalige Außenwand mit Kerndämmung
  • Zweischalige Außenwand mit Putzschicht
Das Konstruktionsprinzip ist für alle Ausführungen gleich. Die Vormauerschale aus frostbeständigen Mauersteinen wie KS-Verblendern oder Klinker dient dem Schlagregenschutz und kann durchaus feucht werden. Feuchtigkeit (in der Mauer wie auch freies Wasser) trocknet aufgrund der Hinterlüftung zwischen den Schalen ab, eindringendes Wasser wird am Fußpunkt entwässert. Die Abdichtung des Fußpunktes innerhalb der Konstruktion und Stoßfugen in der Vormauerschale sind daher wichtige Qualitätskriterien bei der Ausführung.

Der lichte Abstand der beiden Schalen (d.h. die Dicke des Schalenzwischenraums) darf nach Norm höchstens 150 mm betragen. Für größere Schalenabstände können Luftschichtanker mit anderer Form (z.B. profilierte Flachstahlanker) nach den Anwendungsregelungen der jeweiligen Zulassung verwendet werden. So sind derzeit Schalenabstände bis zu 250 mm möglich. Die nicht tragende Vormauerschale – in der Regel 11,5 cm dick – wird mit dem Hintermauerwerk über Drahtanker verbunden. Eine Kunststoffscheibe auf den Ankern gewährleistet das Abtropfen kriechender Feuchtigkeit. Die Vormauerschale muss vollflächig horizontal gelagert, außerdem in Höhenabständen von max. 12,00 m mittels Stahlwinkeln (nicht rostend) abgefangen werden.

In der Außenschale sind außerdem senkrechte Dehnungsfugen einzubringen, die entweder offen (bei Abdichtung der inneren Schale durch Folien und geringer Fugenbreite) ausgeführt oder mit Dichtstoff, Fugenbändern bzw. Dichtprofilen geschlossen werden.

Für die Lastabtragung wurde früher in Deutschland nur die innere Wand herangezogen. Nach dem Eurocode 6 können nun beide Wände statisch angesetzt werden.

Der Wärmeschutz wird weitgehend im Hintermauerwerk bzw. von der Wärmedämmschicht erbracht. Dementsprechend eignen sich hier alle Mauersteine, die mit Leicht- oder Dünnbettmörtel verarbeitet werden. Für den Wärmeschutznachweis darf außerdem nach DIN 4108 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden auch die Luftschicht und die Vormauerschale berücksichtigt werden. Prinzipiell werden alle Steinarten in der Hintermauerschale eingesetzt – eben leichte (Wärmeschutz) oder schwere (erhöhte Lasten). Steinarten und Vermauerung müssen zur Vermeidung von Verformungsrissen aufeinander abgestimmt werden.

Die Wärmedämmung zwischen den Mauerschalen wird entweder hinterlüftet (freier Querschnitt 40 mm) oder ohne Luftschicht (Kerndämmung) eingebaut. Die Hinterlüftung hat baupysikalische Vorteile für den gesamten Wandaufbau und schützt die Dämmstoffe (Faserplatten) vor Feuchtigkeit. Feuchtigkeitschutz ist auch erstes Kriterium bei der Kerndämmung (hydrophobierte Faserplatten, Schüttungen, Hartschaum). An die Ausführung der Vormauerschale werden daher erhöhte Anforderungen gestellt.

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