Zentrum zur Hör- und Sprachförderung in Würzburg

Teppichfarben als Orientierungshilfe

Seit ihrer Gründung im Jahr 1836 widmet sich die Stiftung Hör- Sprachförderung Würzburg der Erziehung und Bildung junger Menschen, die Förderbedarf im Hören und/oder in der Kommunikation haben. Im Ganztageszentrum, das nach den Plänen von Hetterich Architeken aus Würzburg realisiert wurde, erhalten die Kinder und Jugendlichen eine ihren Möglichkeiten entsprechende (vor)schulische Bildung und Erziehung. Förderung und Therapie tragen dazu bei, sie bei der Entwicklung individueller Fähigkeiten und Begabungen zu unterstützen, um sie zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu befähigen.

Klare Formen prägen die Anlage
Die Gesamtanlage ist in Zonen abgestufter Privatheit gegliedert
Große Fenster lassen viel Tageslicht ins Gebäude

In unmittelbarer Nachbarschaft zur Dr. Karl-Kroiß-Schule, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Hören, entstand das neue Ganztageszentrum: Es bietet Räume für Therapie, ein Cochlea-Implantat-Centrum (Cochleaimplantat ist eine Hörprothese für Gehörlose, deren Hörnerv noch funktioniert), eine heilpädagogische Tagesstätte, ein Internat, sowie Räume für Veranstaltungen und Verwaltung. Die Architekten gliedern die stark durchgrünte Gesamtanlage in Zonen abgestufter Privatheit: An der Erschließungsstraße, im quasi öffentlichen Bereich, sind die Therapieeinrichtungen, die Verwaltung und das Cochlea-Implantat-Centrum angeordnet. Auf einem halböffentlichen Platz befindet sich das Internat, die Mittagsbetreuung, die heilpädagogische Tagesstätte sowie Cafeteria und Saal. Private Begegnungsbereiche im Außen- und Innenbereich liegen tiefer im Grundstück und umfassen Terrassen, Höfe und Freizeiträume, die jeweils den Gruppen der Tagesstätte und des Internats zugeordnet sind.

Die ein- und zweigeschossigen Baukörper mit einer Nutzfläche von rund 5.200 m² staffeln sich, der Geländetopografie folgend, hangabwärts. Immer neue und abwechslungsreiche Sichtkontakte prägen die Raumfolge; durch große Fenster gelangt die Natur ins Innere des Hauses. Alle Gebäudeteile sind barrierefrei zugänglich und auf die besonderen Bedürfnisse Hörgeschädigter ausgerichtet - offene Sichtbeziehungen, viel gleichmäßiges Licht, keine Blendung sowie klare Formen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Entwurfskonzeptes galt der Raumakustik. 

Boden
Auf einer Fläche von etwa 3.000 m² sorgt ein Teppichboden dafür, dass sich Kinder und Erwachsene in den unterschiedlichen Räumen des Zentrums wohlfühlen. Der textile Bodenbelag wirkt sich nicht nur positiv auf die Raumakustik aus, sondern markiert mit unterschiedlichen Farben auch die einzelnen Abteilungen und sorgt damit für eine verbesserte Orientierung im Gebäude. Sein Flormaterial besteht aus robustem Ziegenhaar und Polyamid 6, die Rückenausrüstung ist ein Jutegewebe.

Die Mischung aus synthetischen und natürlichen Fasern macht den Teppichboden besonders strapazierfähig und ermöglicht den Einsatz in Bereichen mit hohen Anforderungen. Zudem sorgt sie für ein angenehmes Raumklima, reduziert Geräusche und ist gleichzeitig pflegeleicht. Die Herstellung erfolgt im Klebpolverfahren, das dem Teppich seine Struktur und Schnittfestigkeit verleiht.

Bautafel

Architekten: Hetterich Architekten, Würzburg
Projektbeteiligte: Adelmann-Landgraf-Schäfer, Würzburg (Tragwerksplanung); ABI-Ingenieure, Würzburg (Haustechnik); Seufert-Niklaus, Bastheim (Fassadenkonstruktion); Tretford, Wesel (Teppichboden)
Bauherr: Stiftung Hör- und Sprachförderung, Würzburg
Fertigstellung: 2009
Standort: Berner Straße 16, Würzburg
Bildnachweis: Tretford, Wesel

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