Wohnsiedlung Hügelacher in Rütihof

37 Kompaktgeräte für Heizung, Lüftung und Warmwasser

2.400 Seelen zählt das im schweizerischen Kanton Aargau gelegene Dorf Rütihof. An seinem westlichen Ortsrand entstand im Jahr 2007 die Einfamilienhaussiedlung Hügelacher, auf einem Hanggrundstück mit 10% Gefälle wurden insgesamt 37 Wohnhäuser nach den Plänen des Büros 5 Architekten aus dem nahelegenden Wettingen realisiert. Verteilt auf 16 Grundstücke sind je zwei oder drei Ost-West-ausgerichtete Flachdachhäuser mit Garten an ihren Längsseiten aneinandergesetzt. Sie sind in Höhe und Tiefe zueinander versetzt angeordnet, sodass der Charakter von Einzelhäusern beibehalten und eine größtmögliche Privatsphäre erreicht wird.

Zur Siedlung gehören 37 Wohnhäuser auf 16 Grundstücken
Die Gebäude sind vertikal und horizontal zueinander versetzt
Beidseitig begrünte Fußwege durchkreuzen die einzelnen Grundstücke

Die Architekten entwickelten sieben verschiedene Haustypen: Sie unterscheiden sich zum einen in der Anzahl der Zimmer und Geschosse, zum anderen in ihrer äußeren Form. So sind manche Häuser nur zweigeschossig, andere wiederum haben ein zurückversetztes drittes Geschoss mit großzügiger Dachterrasse. Dementsprechend variiert die Anzahl der Zimmer und kein Haus gleicht dem anderen – bei Gesamtflächen von 120 bis 165 m² stehen den Bewohnern 4,5 bis 6,5 Zimmer je Haus zur Verfügung.

In den EGs befinden sich offene Wohn- und Essräume mit integrierten Küchen und vorgelagerten, teils überdachten, gen Westen ausgerichtete Terrassen und Gärten. Über den Terrassen befinden sich im ersten OG Balkone, die sich ebenfalls über die gesamte Breite des jeweiligen Hauses erstrecken und von je zwei bis drei Zimmern, abhängig vom Haustyp, zugänglich sind. Alle Häuser haben ein Untergeschoss, in dem ein großer Keller sowie ein Wasch- und ein Technikraum untergebracht sind.

Die weißverputzten Flachdachbauten wurden in Massivbauweise errichtet. Die isolierverglasten Fenster sind mit einem dunkelgrauen Kunststoffrahmen eingefasst, außenliegende Raffstores derselben Farbgebung schützen die Innenräume vor unerwünschter Sonneneinstrahlung und Blendung. Die 37 Haustüren wurden zur besseren Orientierung allesamt unterschiedlich farblich gestaltet – vom grellen Giftgrün, über einem warmen Orange bis hin zu knalligen Türkistönen. Die Materialien und Farben des Innenausbaus konnten die Bewohner der Häuser in Zusammenarbeit mit den Architekten selbst bestimmen.

Eine 150 Meter lange Spielstraße, mit fünf verschieden gestalteten Außenbereichen, durchquert von Ost nach West das Zentrum der verkehrsberuhigten Siedlung. Unter dieser Straße erstreckt sich auf derselben Länge eine Tiefgarage, die mit 74 Auto- und 7 Motorradstellplätzen sowie drei Fahrradräumen allen Bewohnern zur Verfügung steht. Die Zugänge sind zum Teil direkt mit den einzelnen Wohnhäusern verbunden oder vor den Eingangstüren der Häuser angeordnet.

Gebäudetechnik
Im Technikraum eines jeden Doppel-/Dreifachhauses wurde ein Kompaktgerät aufgestellt, welches mit allen Regelungsfunktionen für Heizung, Lüftung und Warmwasser ausgestattet ist. Das schlicht weiß gestaltete, schallgedämmte Gerät beinhaltet eine Wärmepumpe, einen 200-Liter-Speicher für Warmwasser sowie die Lüftungsgeräte für die Häuser. Seine Außenmaße liegen bei 1.870 x 1.320 x 770 mm, seine Wärmeleistung bei 4,3 kW.

Das integrierte Lüftungsgerät führt in regelmäßigen Abständen den Wohnräumen frische, vorerwärmte Zuluft zu, die gebrauchte Abluft wird in Küche, Bad und WC wieder abtransportiert. Die zur Beheizung der Räume eingesetzte Wärmepumpe ist mit einem Kreuzgegenstrom-Wärmetauscher ausgestattet, welcher der Abluft bis zu 90% der Wärme entzieht. Durch diese Art der Wärmerückgewinnung wird die Frischluft mit der wiedergewonnenen Energie vorgewärmt und gelangt anschließend über ein geschlossenes Rohrsystem in die einzelnen Räume.

An jedem Kompaktgerät kann die Luftwechselrate individuell, je nach Belieben der Hausbewohner, eingestellt werden. Durch den ständig kontrollierten Luftaustausch können bei richtiger Handhabung Schimmel- und Feuchtigkeitsschäden innerhalb des Gebäudes langfristig vermieden werden. Zudem reinigt ein integrierter, leicht zu wechselnder Filter die Zuluft von Pollen sowie Staub- und Schadstoffpartikeln.

Bautafel

Architekten: 5 Architekten, Wettingen
Projektbeteiligte: MWV Bauingenieure, Baden/CH (Ingenieure); Herzog Kull Group, Baden (Elektroplanung); Felix + Co, Gebenstorf (HKLS-Planung); Stiebel Eltron, Holzminden (Kompaktgerät zum Lüften, Heizen und Warmwasserbereiten)
Bauherr: Baukonsortium Hügelacher und Hächler Immobilien, Wettingen
Fertigstellung: 2007
Standort: Müslenstraße und Steinstraße in Baden-Rütihof
Bildnachweis: 5 Architekten, Wettingen

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