_Dämmstoffe

Dicht an dicht und Rücken an Rücken stehen die Häuser in Nieuw Leiden, einem Wohnviertel, das seit einigen Jahren auf einem ehemaligen Industrieareal nördlich des historischen Zentrums der niederländischen Stadt Leiden entsteht. Und so war es auch das vorrangige Entwurfsziel von Pasel Künzel Architects aus Rotterdam, möglichst viel Tageslicht in das zweigeschossige Wohnhaus namens V13K05 zu bringen, das sie für eine Patchworkfamilie auf einem schmalen und tiefen Grundstück planten.

An der Straßen- und Hoffassade wechseln sich Fensterbänder bzw. Glasflächen mit einer Schalung aus Holz ab. Die mattschwarz gestrichenen vertikalen Holzlatten sind in Abständen von 15 Zentimetern in zwei unterschiedlichen Tiefen montiert und erzeugen einen starken Kontrast zu den glatten Verglasungen. Auf der Rückseite des Gebäudes gibt es einen kleinen bekiesten Hof, der das benachbarte Grundstück mit einer geschosshohen Betonmauer abschirmt und eine natürliche Belichtung der Innenräume ermöglicht. Durch ein zentrales Oberlicht gelangt zusätzlich Tageslicht in alle Räume und dank eines Luftraumes bis in das Erdgeschoss hinein. Die Architekten wollten die sich wechselnde Atmosphäre im Tages- und Jahresverlauf im Haus einfangen.

Der Eingang liegt geschützt in einem Rücksprung an der zur schmalen Wohnstraße gelegenen Ostfassade. Von hier gelangen die Bewohner in einen Flur mit WC. Linkerhand führt eine Treppe nach oben, rechts bieten raumhohe und bis an die Gartenfront reichende Einbauschränke viel Stauraum. Nahtlos geht es weiter in den offenen Wohnraum mit Essplatz und Küche. Er nimmt den gesamten Rest des Erdgeschosses ein und lässt sich bei geöffneter Glasschiebetür in den Hof erweitern. Im Obergeschoss befinden sich die Schlafräume, das Bad und ein Arbeitszimmer des Bauherren, eines Fotografen. Über die Treppe wird das begehbare Flachdach erschlossen, das von der Straße nicht sichtbar hinter einer hohen Attika versteckt liegt.

Wärmedämmung/Konstruktion
Das Wohnhaus ist mit tragendem Kern und ebenso tragenden, 15 cm starken Seitenwänden aus Kalksandsteinen errichtet. Die Geschossdecke und das Flachdach bestehen aus Stahlbeton; die Bodenplatte aus vorgefertigten Betonrippenelementen mit einer dazugehörigen Dämmung aus expandiertem Polystyrol (EPS). Zusammen sind der Stahlbeton und die feste Dämmung 35 cm dick. Die Fußbodenheizung ist in den schwimmenden Estrich auf einer 30 mm Steinwolle-Trittschalldämmung integriert. Auf dem begehbaren Flachdach wurde eine 10 cm starke Dämmung aus extrudiertem Polystyrol (XPS) auf einem bauseitigen Gefälle verlegt.

Die Straßen- und Hoffassade sind Holzständerkonstruktionen mit nicht brennbaren Steinwolle-Dämmplatten zwischen den 16 cm tiefen Holzstielen. Die flexiblen Wärme- und Schalldämmplatten entsprechen der Wärmeleitgruppe 035, sind diffusionsoffen und erhöhen den baulichen Brandschutz. Auf den Außenseiten wurde erst eine weitere, 30 mm starke Steinwolledämmung aufkaschiert, dann die Holzlattung befestigt und schließlich die hinterlüfteten Fassadenelemente mit der Holzverkleidung eingehängt. Die Deckenuntersicht über dem zurückspringenden Eingang wurde ebenfalls mit Steinwolle gedämmt.

Bautafel

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