Wohnanlage Am Krautgarten in Wien

Sozialer Wohnungsbau im Niedrigenergiehaus-Standard

In der Donauvorstadt, am äußeren grünen Stadtrand von Wien, realisierte das Büro Caramel Architekten die Wohnanlage Am Krautgarten. Das viergeschossige Gebäude, das trotz des geringen Budgets eine qualitätvolle Architektur bietet, hebt sich durch seine unregelmäßige Fassade, vorspringende Loggien, Schräg- und Flachdächer sowie Wandflächen aus leuchtend gelbgrünem Putz von der Nachbarbebauung ab: Reihen- und Gartenhäuser sowie kleine Wohnanlagen mit dazwischen liegenden Grünflächen prägen hier das heterogene Bild der Umgebung.

Straßenansicht von Südosten
Den Wohungen sind eigene Außenbereiche zugeordnet
Terrasse im Erdgeschoss

Bei diesem Projekt bestand die Aufgabe der Architekten darin, geförderte Mietwohnungen für den sozialen Wohnungsbau zu entwickeln. Ihre ehrgeizigen Pläne sahen individuell gestaltete Grundrisse mit direktem Außenbezug und möglichst eigenem Gartenanteil vor. Tatsächlich gelang es ihnen, auf dem kleinen Grundstück 17 unterschiedliche Wohnungen unterzubringen, die weitgehend im Charakter von reihenhausartigen Maisonetten gestaltet sind. Dabei spiegeln sich die individuellen Grundrisse in den Fassaden wieder: Vorspringende Loggien verweisen auf dahinterliegende Wohnzimmer, unregelmäßig angeordnete Fensteröffnungen gehören zu den Schlafräumen.

Während die Wohnungen im Erdgeschoss durch separate Eingänge erschlossen werden, führt ein zentrales Treppenhaus mit Aufzug und Laubengangsystem zu den Wohnungen im 2. Obergeschoss. Alle zwischen 70 und 105 m² großen Wohnungen besitzen einen eigenen Außenbereich, der im Erdgeschoss als Garten und in den Obergeschossen als Loggia, Balkon oder Terrasse angelegt ist.

Wärmedämmung/Konstruktion
Die Wohnanlage wurde in Stahlbetonmassivbauweise errichtet. Die Außenwände sind hochwärmegedämmt, wobei ein Wärmedämmverbundsystem mit Grobputz (Körnung 6 mm) für geringe Wärmeverluste sorgt und sommerliche Überhitzung verhindert. Als Dämmstoff wurde 16 cm dicker expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS ) der Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 035 verwendet. Darüber hinaus dienen die vorgelagerten Loggien als konstruktiver Sonnenschutz gegen die Einstrahlung im Sommer. Sie wurden als Stahlbetonelemente konzipiert und mit Isokörben thermisch getrennt von der Außenwand am Baukörper befestigt. Die anthrazit gestrichenen Holzfenster sind mit einer Doppel-Isolierverglasung ausgestattet.

Eine 20 cm dicke Schicht aus nicht brennbarer Steinwolle (WLG 035) dämmt die Schrägdächer. Um dem Gebäude optisch eine einheitliche Hülle zu geben, sind die Materialübergänge der Putzfassade zu Loggien- und Schrägdächern, ohne optisch störende Blechabdeckungen, durch das Einlegen von Putzprofilen gelöst. Die Schrägdächer sind mit einer farbgleichen Polyurethanbeschichtung in Gelbgrün überzogen. Die mit extrudiertem Polystyrol (XPS ) gedämmten Flachdächer haben eine mittlere Dämmdicke von 20 cm. Brandwände wurden mit 16 cm Steinwolle (Brandschutzklasse A1) gedämmt.

Das Gebäude entspricht den Anforderungen an ein  Niedrigenergiehaus, welche die österreichische Bundesregierung in den Kriterien der Inititative Klimaaktivhaus festgelegt hat.

Bautafel

Architekten: Caramel Architekten, Wien
Projektbeteiligte: Zemler und Raunicher, Wien (Tragwerksplanung); Rockwool, Gladbeck (Kellerdeckendämmung)
Bauherr:
Bauhilfe, Wien
Fertigstellung: 2010
Standort: Am Krautgarten 17, 1220 Wien
Bildnachweis: Hertha Hurnaus, Wien

Baunetz Architekt*innen

Fachwissen zum Thema

Expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS)

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Dämmstoffe

Expandiertes Polystyrol (EPS)

XPS-Dämmplatten hinter vorgehängter Fassade

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Dämmstoffe

Extrudiertes Polystyrol (XPS)

Je nach Anwendungsgebiet, kommen unterschiedliche Dämmstoffe in Frage.

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Grundlagen

Übersicht und Lieferformen von Dämmstoffen

Nicht brennbare Putzträgerplatte mit Dübelbefestigung

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Wand

Wärmedämmverbundsystem

Die Wärmeleitfähigkeit ist eine der zentralen Größen bei der bauphysikalischen Bewertung von Gebäuden und hilft, Dämmstoffe zu vergleichen.

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Eigenschaften

Wärmeleitfähigkeit

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