Wärmeschutzverglasung

Dämmung mit Glas

Wärmeschutzverglasungen sind Isolierverglasungen, die eine zusätzliche Beschichtung auf mindestens einer der Scheiben aufweisen. Diese Beschichtung soll verhindern, dass im Winter Wärme vom Rauminneren nach außen abgegeben wird. Normales Kalk-Natron-Silikatglas ist für langwellige Infrarotstrahlungen, also Wärmestrahlung, weitestgehend undurchlässig. Auftreffende Wärmestrahlung wird daher zunächst vom Glas absorbiert und anschließend in Form von sekundärer Wärme über die Oberflächen abgegeben bzw. emittiert.

Beispiel Wärmeschutzglas mit Beschichtung aus Edelmetall (Produkt: Climatop Eclaz/Planitherm, Saint-Gobain Glass)
Verlgeich des jährlichen Energiebedarfs mit Standard-Verglasung und Wärmeschutzverglasung

Glas besitzt für Wärmestrahlung ein hohes Emissionsvermögen von ε = 0,84, da es in diesem Wellenlängenbereich auch eine hohe Absorption besitzt. Um die Abgabe der Wärmestrahlung zu reduzieren, kann eine dünne metallische Beschichtung aufgebracht werden, die das Emissionsvermögen der Glasoberfläche je nach verwendetem Metall bis auf wenige Prozent herabsetzt. Metalle wie zum Beispiel Silber (ε = 0,02) besitzen im Vergleich zum Glas sehr niedrige Emissionsgrade. Daher werden diese Stoffe für Beschichtungen verwendet, die zur Reduktion der Emissivität dienen.


Die Funktionsweise ist unkompliziert: Die Emission der in der Verglasung absorbierten Wärme wird durch die Beschichtung nahezu vollständig verhindert, sodass diese als Wärmestrahlung zurück in den Raum abgegeben wird. Dabei spielt es keine Rolle, auf welcher Glasscheibe eines Mehrscheiben-Isolierglases diese Beschichtung aufgebracht wird. Um eine Beschädigung bei der Nutzung und Reinigung zu vermeiden, sind sie auf einer zum Scheibenzwischenraum zugewandten Position angeordnet. Aufgrund ihrer Wirkungsweise bezeichnet man diese Art von Beschichtungen als niedrig-emissive oder low-e Schichten. Heutige Wärmeschutzbeschichtungen können Emissionsgrade von ε = 0,01 − 0,03 aufweisen. Sie sind für das menschliche Auge weitestgehend unsichtbar, da sie eine hohe Transparenz im solaren, wie auch im visuellen Wellenlängenbereich besitzen und einen hohen Farbwiedergabeindex aufweisen.


Für Gebäude mit großen Glasflächen genügt der Einsatz einer reinen Wärmeschutzverglasung jedoch in der Regel nicht. Zu hohe solare Energieeinträge können zur Überhitzung des Gebäudes führen, da die ankommende Strahlung ungehindert durch die Wärmeschutzverglasung nach innen gelangt. Daher ist der Einsatz eines zusätzlichen Sonnenschutzes oder kombinierter Wärme- und Sonnenschutzverglasungen ratsam.

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