Verlorene Schalungen
Verlorene Schalungen verbleiben im Bauteil und werden daher nicht ausgeschalt. Dabei können unterschiedlliche Materialien bzw. Elemente zum Einsatz kommen. Möglich sind zum Beispiel verlorene Schalungen aus stabilem Dämmaterial, etwa Hartschaum, für das Schalen von Fundamenten, Ringbalken und Stürzen. Bei Aussparungen und Nischen lassen sich Schalungsköcher und andere Aussparungskörper verwenden, die nach der Betonage im Bauteil verbleiben.
Auch Fertigteile aus Beton können als verlorene Schalung
dienen. In diesem Fall bleiben die Oberflächen im späteren Bauwerk
oft sichtbar. Beispiele sind Abschalungen oder Schalungssteine bzw.
andere Betonwerksteine. Bauteile, die im Bauwerk eine wesentliche
tragende Wirkung entfalten – etwa Elementdecken und -wände – sind
keine verlorene Schalung im klassischen Sinn, übernehmen aber beim
Verguss deren Funktion.
In den letzten Jahren werden zunehmend die Möglichkeiten
ausgereizt, die die additive Fertigung – der 3D-Druck von
Beton – für die Schalungstechnik bietet. So werden im
Extrusionsverfahren erstellte Betonwände oder -hüllen oft mt
Ortbeton verfüllt. Auch sie übernehmen dadurch die Funktion einer
verlorenen Schalung. Mit im 3D-Druck erzeugten Aussparungskörpern
lassen sich zudem materialsparende Konstruktionen aus Fertigteilen
und Ortbeton erreichen, die formal etwa als Rippen- oder
Kassettendecken erscheinen können (siehe Beitrag zu Atelierdecke Schloss Seehof, Lunz am
See).