Universitätsgebäude in Olomouc

Verschiedenfarbige Linoleumböden als Orientierungssystem

In Olomouc, der fünftgrößten Stadt Tschechiens ist die zweitälteste Universität des Landes zu Hause. Die Palacký-Universität wurde im Jahr 1573 als Jesuiten-Hochschule gegründet. An acht Fakultäten sind derzeit ca. 21.000 Studierende eingeschrieben. Im Jahr 2003 gewann das Prager Architekturbüro Atelier M1 den Wettbewerb für den Neubau der wissenschaftlichen Fakultäten.

Die Farbe des Linoleumbodens als Leitsystem
Grafiken an den Wänden greifen die Themen der jeweiligen Institute auf
Blick durch das Treppenhaus auf den leuchtenden LED-Boden

Auf einer Grundstücksfläche von 20.000 m² planten die Architekten ein Gebäude, das nur 3.500 m² der Fläche in Anspruch nimmt. Der übrige öffentliche Raum wird als Park genutzt. Den Architekten ist bei ihrer Arbeit der Umgang mit der Natur und auch das Thema Nachhaltigkeit sehr wichtig: „Bei all unseren Konzepten versuchen wir immer möglichst viel Natur auch in einem urbanen Umfeld zu integrieren. Daher haben wir die Gebäudefläche minimiert und Platz geschaffen für öffentlichen Raum, für einen Park und einen Platz als Treffpunkt.“

Die Gebäudekubatur entspricht der Form eines Kreuzes. Der Haupteingang befindet sich in dessen Mittelpunkt. Von hier aus werden alle Etagen erschlossen. Das hell gestaltete, atriumartige Treppenhaus, lässt schöne Ausblicke zu – durch das Glasdach sogar bis in den Himmel. Von unten leuchtet ein LED-Boden. Treppengeländer und Brüstungen sind aus Glas und hochglänzende, weiße Wände unterstützen die freundliche Atmosphäre.

Die Lochfassade und die Konstruktion des Gebäudes sind die Basis des energiesparenden Konzeptes. Weniger als 50 Prozent der Fassade sind Glasflächen. Daher kommt das Gebäude auch zu zwei Dritteln ohne Klimaanlage aus. Die Räume, wie Labore, Konferenz- und Vorlesungssäle, welche ohnehin mit einer Klimaanlage ausgerüstet werden müssen, wurden an die sonnigere Süd-Ost Fassade gelegt. Kleinere Räume in den Nord-West-Trakt. Im vollständig verglasten Erdgeschoss sowie im Obergeschoss gibt es einen außen liegenden Sonnenschutz. Die grün getönten Glasscheiben des Erdgeschosses lassen dieses bei Nacht leuchten. Für die Verkleidung der Fassade wurde ein schwarz-glänzender Stein gewählt.

Boden
Für eine einfache Orientierung im Gebäude wurde ein Leitsystem anhand von Farben entwickelt: Jeder Flur ist gekennzeichnet durch eine andere Farbe des Fußbodens. An der Wand befindet sich in der jeweiligen Komplementärfarbe die Grafik eines bekannten tschechischen Typografen, angelehnt an das entsprechende Institut. Von Gelb über Orange und Grün bis hin zu Hellgrau wurden in dem gesamten Gebäude 15 verschiedene Linoleumböden verlegt. Für einige Bereiche wurde die ableitfähige Variante des Linoleumbelags gewählt um elektrostatische Entladungen auszuschließen. Linoleum als Bodenbelag besitzt trittschalldämmende Eigenschaften und ist langlebig. Wichtige Eigenschaften für einen Bodenbelag in einem öffentlichen Gebäude, in dem tagtäglich viele Menschen ein- und ausgehen.

Bautafel

Architekten: Atelier M1, Prag
Projektbeteiligte:
Hochtief, Prag (Bauunternehmen); Eiffage Construction, Ostrava-Poruba (Bauunternehmen); DLW Flooring, Bietigheim-Bissingen (Linoleum)
Bauherr:
Universität Palacký Olomouc
Fertigstellung:
2009
Standort:
17. listopadu 12, 77146 Olomouc
Bildnachweis: Marian Benes/Atelier M1, Prag für DLW Flooring, Bietigheim-Bissingen

Fachwissen zum Thema

Seit seiner Erfindung hat sich die Rezeptur von Linoleum kaum verändert - es besteht vorwiegend aus den Rohstoffen Leinöl, Harz, Holz- und Korkmehl, Kreide und Jute.

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Die Erfindung des Linoleums

Lino heißt die klimapositive Linoleumkollektion des französischen Bodenbelagherstellers Tarkett.

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Ökobilanz von Linoleum

Beispiel Sonderbelag aus Linoleum für elektrostatisch sensible Bereiche

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Sonderform: Elektrisch leitfähiges Linoleum

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