Umbau zum Bürogebäude in Hamburg

Von der Oberpostdirektion zum Work Life Center

Die Alte Oberpostdirektion befindet sich in bester Hamburger Lage: Unweit der Binnenalster gelegen, ist sie von Planten un Blomen nur durch den Gorch-Fock-Wall getrennt. Nachdem sich der kaiserzeitliche Bau als zu beengt erwiesen hatte, konnte man dem Platzmangel in der Zwischenkriegszeit noch durch die südseitige Ergänzung des flachen Mitteltrakts begegnen. In den Siebzigerjahren aber wurde die Hauptverwaltung in die Postpyramide in der City Nord verlegt, das Gebäude am Dammtor in den Neunzigerjahren an einen privaten Investor verkauft. Nachdem die im Osten und Westen anschließenden Baukörper bereits umgestaltet worden waren, fand in den letzten Jahren auch die Sanierung und Erweiterung des mittleren Bauteils nach Plänen des Büro LH Architekten statt. Gläserne Dachaufbauten überspannen nun das Gebäude.

Der Planten un Blomen zugewandte Bauteil stammt aus dem Kaiserreich.
Die südseitige Partie wurde zu Zeiten der Weimarer Republik ergänzt.
Im Zuge der jüngsten Sanierung wurde wenig mehr als die Fassaden erhalten.

Schreibtisch und Schwimmbad hinter historischer Fassade

Vom ursprünglichen Bestand konnten neben zwei historischen Treppenhäusern und der Konstruktion der glasgedeckten Verbindungshalle auch die Fassaden erhalten werden. Bleibt die neu errichtete Stahlbetonkonstruktion somit hinter den alten Mauern verborgen, fallen als Neuerung vor allem die Dachaufbauten ins Auge. Wenngleich in Glas gekleidet, lässt die Ergänzung des wilhelminischen Bauteils in ihrer Formensprache doch an historistische Repräsentationsbauten denken; hingegen wurde der südseitige Trakt, dem Idiom des Bestandsbaus entsprechend, um fünf streng geometrische Etagen ergänzt. Vermarktet als Work Life Center, beherbergt der adaptierte Bau heute neben Büroräumen und Arbeitsplätzen zum Co-Working auch ein Fitnessstudio samt Schwimmbad.

Edelstählerne Eleganz

Das Bemühen um eine Balance zwischen historischer Form und zeitgemäßer Ergänzung bestimmt auch die Wahl der Türbeschläge: Gewählt wurden schlichte, u-förmige Drücker aus gebürstetem Edelstahl. Statt aber eine moderne Rosettenlösung zu wählen, bei der Klinke und Schlüsselloch mit je eigenen, zumeist kreisrunden Abdeckplatten versehen sind, wurde zugunsten sogenannter Langschilde entschieden. Die durchgehende Platte, die beide Öffnungen abdeckt, reicht großzügig über die Durchbrüche hinaus und wirkt somit besonders elegant. -ar

Bautafel

Architekten: LH Architekten, Hamburg
Projektbeteiligte: GRS Reimer Architekten, Elmshorn (ausführende Architekten); NAI Nagaraj Ingenieure, Hamburg (Statik/ Brandschutz); Steinfeld & Partner, Hamburg (Bodengutachten); Heinze Stockfisch Grabis + Partner, Hamburg (Gebäudetechnik); Aug. Prien Bauunternehmung, Hamburg (Bauunternehmen); Drees & Sommer Advanced Building Technologies, Hamburg; Taubert und Ruhe, Hamburg (Schallschutz); Randi by Eco Schulte, Menden (Drücker EP1010 und Langschild EP1301 elektropoliert)
Bauherr: DIW Grundbesitz, Hamburg
Fertigstellung: 2018
Standort: Gorch-Fock-Wall 1a, 20354 Hamburg
Bildnachweis: Carsten Brügmann, Barmstedt; Fotografen Dorfmüller Klier, Hamburg; LH Architekten, Hamburg

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