Tragschicht und Nutzschicht

Eine auf die Raumnutzung abgestimmte Fußbodenkonstruktion und ein damit verbauter Bodenbelag setzen sich je nach Anforderung in aller Regel aus verschiedenen Schichten zusammen. Zunächst bestehen die meisten Bodenbeläge, die in den verschiedenen Produktgruppen anzutreffen sind und die bezogen auf ihre Rohstoffe und Herstellung z.T. von höchst unterschiedlicher Beschaffenheit sind, selbst schon aus mehreren Schichten. In der Gesamtheit eines Bodenbelages kommen solchen Schichten, aus denen er aufgebaut ist, unterschiedliche Aufgaben zu, die sich insgesamt zum verlegefertigen Produkt ergänzen und dessen Eigenschaften bestimmen.

Teppichboden aus Kaschmirziegenhaar und Schurwolle (Produkt Interland)
Nadelvlies setzt sich aus einer Wirrlage von einer oder mehreren Schichten zusammen (Produkt  Strong Concept)
Gleichmäßig genoppter Gummibelag (Produkt norament 926 /825)

Allgemein kann dabei als Nutzschicht eines Bodenbelages die oberste Schicht verstanden werden, die primär und unmittelbar einer Begehung durch Menschen und einer damit verbundenen mechanischen Belastung ausgesetzt ist. Je nach Material und Art der Herstellung übernimmt die Nutzschicht eines Bodenbelages dabei gleichzeitig als sichtbare Oberfläche die gestalterische Funktion, die dem Bodenbelag bei der Verlegung eines Raumes zukommt. So sind z.B. die Oberflächen von Naturböden wie im Fall von Parkett- oder Steinböden einerseits gestaltende Elemente und andererseits gleichzeitig beanspruchte Nutzschichten.

In anderen Fällen wie beispielsweise den Laminatböden oder PVC-Böden fungieren beliebig einzusetzende Dekorschichten als Gestaltungselemente, die in verschiedensten Ausführungen diesen Bodenbelägen die entsprechende Optik verleihen. Natürliches Aussehen von Rohstoffen einerseits und Gestaltungsspielraum in Kombination mit heute möglichen Herstelltechniken andererseits gehen dabei teilweise ineinander über oder ergänzen sich zu hochwertigen, belastbaren Nutz-/ bzw. Oberflächen.

Je nach Beschaffenheit und Rohstoffsituation kann es aber auch bei verschiedenen Bodenbelägen notwendig sein, dass Oberflächen mit geeigneten Versiegelungen oder Deckschichten erst zu strapazierfähigen Nutzschichten gemacht werden. So erhalten z.B. keramische Fliesen durch Glasuren und Brand harte und dauerhafte Nutzschichten.

Sind auch die verschiedenen Typen von Bodenbelägen in ihrer Beschaffenheit teils sehr unterschiedlich, so lässt sich neben der immer vorhandenen Nutzschicht weiterhin meistens eine Tragschicht ausmachen. Sie muss als füllendes, stützendes oder verbindendes Element im Bodenbelag Lasten aufnehmen und eine dauerhafte (Dimensions-)Stabilität gewährleisten. Bei vielen Fußbodenkonstruktionen ist es allerdings auch erforderlich, dass der bauliche Untergrund unter dem eigentlichen Bodenbelag entsprechend präpariert und dimensioniert sein muss, um letzteren bei der Aufnahme der Lasten zu unterstützen bzw. selbst als Tragschicht zu fungieren. Lastverteilungsplatten, Unterzüge und ähnliche Bauelemente, die bei Konstruktionen von Fußböden zum Einsatz kommen, erfüllen diese Funktionen.

In allen Fällen ist es bei der Planung und Verlegung von Bodenbelägen unabdingbar, den Einbau fachgerecht und nach den Vorgaben der Hersteller vorzunehmen, um belastbare und tragfähige Fußböden zu schaffen.

Quelle: Textiles und Flooring Institute, Aachen

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