Terrazzo mal anders

Individuell gestaltbare Netzstruktur aus dem 3D-Drucker

Terrazzoböden erleben derzeit ein großes Comeback. Überraschen sollte das eigentlich nicht, weisen sie doch zahlreiche Vorteile auf: Sie sind äußerst strapazierfähig, langlebig und aufgrund ihrer Fugenlosigkeit hygienisch, wasserundurchlässig und leicht zu reinigen. Schäden können zudem durch Abschleifen der Oberfläche ausgebessert werden. Da es sich bei Terrazzo um rein mineralische Stoffe handelt, besteht zudem keine Gefahr gesundheitsschädlicher Ausdünstungen.

Mit großen, robotischen 3D-Druckern wird eine beliebige, wenige Zentimeter hohe Netzstruktur erstellt
Die Netzstruktur wird am Bestimmungsort mit dem gewünschten Terrazzo ausgegossen und nach dem Aushärten poliert
Jedes denkbare Muster kann mit dem 3D-Drucker realsiert werden

Den bereits seit der Antike verwendeten Bodenbelag hat das niederländische Unternehmen Aectual nun ins 21. Jahrhundert überführt. Mit großen, robotischen 3D-Druckern wird eine beliebige, wenige Zentimeter hohe Netzstruktur erstellt, die dann am Bestimmungsort mit dem gewünschten Terrazzo ausgegossen und nach dem Aushärten poliert wird. Auf diese Weise lässt sich jedes erdenkliche Muster kreieren; von traditionellen Ornamenten über Firmenlogos, Wegeführungen bis hin zu individuellen Motiven. Die Methode ist für Böden jeder Größe anwendbar. Der erste Druckboden kam im Tokioter Kaufhaus Loft zur Ausführung, ein weiterer im neu gestalteten Amsterdamer Flughafen Schiphol.

Der Druck-Roboter verfügt über sechs Freiheitsgrade, d.h. er kann sich vorwärts und rückwärts, aufwärts und abwärts, links und rechts sowie zwischen diesen X-, Y- und Z-Achsen durch freie Rotation bewegen. Die gedruckte Struktur besteht aus einem leinsamenbasierten Polymer, das vollständig recycelbar ist. Die Terrazzomischung setzt sich wiederum aus einem flexiblen Bindemittel auf natürlicher Basis mit Zuschlagsstoffen aus Naturstein, Granit und recyceltem Kunststoff zusammen. Somit entsteht laut Herstellerangaben bei der Produktion und Verarbeitung keinerlei Abfall.

Unterstützt wurde die Entwicklung von zahlreichen Partnern aus Wirtschaft und Industrie wie beispielsweise Arup und Henkel.

Hersteller: Aectual, Amsterdam
Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Fliesen und Platten sponsored by: