Sonderbauweisen des unbelüfteten Flachdaches

Regelschichtenaufbau Plusdach

Abwandlungen des Umkehrdaches sind das Duodach und das Plusdach. Im Gegensatz zum Duodach, das in der Regel beim Neubau zum Einsatz kommt, findet das Plusdach jedoch üblicherweise im Sanierungsfall Anwendung, also bei bestehendem Warmdachaufbau.

Duodach
Das Duodach vereint die positiven Eigenschaften eines nicht belüfteten Daches mit denen eines Umkehrdaches. Wie beim Umkehrdach liegt auch hier die Dichtung im warmen Bereich unter der Wärmedämmung, wird aber zusätzlich durch eine weitere Wärmedämmung gegen mechanische Beschädigung von unten geschützt. Damit bleibt auch bei vorübergehendem Unterströmen der oberen Wärmedämmung durch Regenwasser der volle Dämmwert der unteren Dämmschicht erhalten. Dieser Dämmwert sollte 20% der gesamten Wärmedämmung nicht überschreiten.

Regelschichtenaufbau beim Duodach:

  • Kiesschüttung
  • Filtervlies (diffusionsoffen)
  • Extrudierte Polystyrol-Hartschaumplatten (XPS) mit Stufenfalz
  • Abdichtung (= Dampfsperre)
  • PS-Hartschaum
  • Dachtragkonstruktion (bevorzugt Stahlbeton)
Bei diesem Konstruktionsprinzip kann, abhängig von den klimatischen Randbedingungen, meist auf eine Dampfsperre verzichtet werden. Duodächer werden eher selten gebaut, da sie als zu teuer in der Ausführung gelten.

Plusdach
Im Sanierungsfall wird beim Plusdach eine Wärmedämmschicht aus XPS nachträglich auf die vorhandene, auf Funktionsfähigkeit überprüfte Dachabdichtung eines nicht ausreichend wärmegedämmten Flachdaches aufgebracht. Dadurch wird mit der energetischen Sanierung gleichzeitig die gesamte Dachkonstruktion sicherer und langlebiger. In dieser Ausführung können auch Terrassen- und Gründächer hergestellt werden.

Eine Spezialität für das Plusdach sowohl beim Alt- als auch beim Neubau ist eine XPS- Platte mit Leichtmörtelbeschichtung (Leichtdachelement). Diese Platte bringt ihre Schutzschicht gleich mit auf die Baustelle. Sie kann einfach und preiswert auf die vorhandene Flachdach-Konstruktion aufgelegt werden und ist besonders dann zu empfehlen, wenn aufgrund der statischen Gegebenheiten keine großen zusätzlichen Dachlasten möglich sind. Die Leichtdachelemente können einschließlich der Leichtmörtelbeschichtung einfach mit Holzbearbeitungswerkzeugen an der Baustelle zugeschnitten werden.

Regelschichtenaufbau beim Plusdach:
  • Kies/Plattenbelag
  • Trenn-/Schutzschicht
  • Abdichtung (mit Trennlage, falls erforderlich)
  • Extrudierte Polystyrol-Hartschaumplatten (XPS) mit Stufenfalz
  • bestehender Dachaufbau

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