Sommerlicher Wärmeschutz

Speichern, abgeben, abhalten

Sowohl bei Neubaumaßnahmen als auch bei der Sanierung bestehender Gebäude spielt der sommerliche Wärmeschutz eine wichtige Rolle. Ein zu geringer Schutz kann zu einem erhöhten Energiebedarf führen. Der Überhitzung von Räumen vorzubeugen ist das wesentliche Ziel des sommerlichen Wärmeschutzes. Dabei geht es darum, ein behagliches Innenraumklima während der Sommermonate sicherzustellen und gleichzeitig den Energieverbrauch für die Kühlung möglichst gering zu halten.

Im Leichtbau spielt der Aufbau der Bauteile deshalb eine wichtige Rolle
Dämmstoffe eignen sich meist nicht als Wärmespeicher.
Ein Sonnenschutz, zum Beispiel in Form von Fensterläden, kann wirksam gegen Überhitzung sein.

Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes

Der Nachweis zum sommerlichen Wärmeschutz ist mit der Zusammenführung von EnEV, EEWärmeG und EEG seit November 2020 im Gebäudeenergiegesetzes (GEG) geregelt. „Ein Gebäude ist so zu errichten, dass der Sonneneintrag durch einen ausreichenden baulichen sommerlichen Wärmeschutz nach den anerkannten Regeln der Technik begrenzt wird", heißt es im § 14 GEG Absatz (1). In diesem Paragraph sind die Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz für Neubauten zusammengefasst. Außerdem wird hier verwiesen auf den ebenfalls einzuhaltenden Abschnitt 8 der DIN 4108-2: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Teil 2: Mindestanforderungen an den Wärmeschutz.

Hinter dem Nachweis zum sommerlichen Wärmeschutz steht die Absicht, schon in der Planungsphase eine Einschätzung des Aufheizverhaltens von Räumen in Gebäuden vorzunehmen und eine Überhitzung der Räume auszuschließen. Die Planenden können auf den Grundlagen der Norm bereits in einer frühen Phase unterschiedliche Komponenten beeinflussen, die für das sommerliche Aufwärmverhalten bedeutend sind. Dazu zählen unter anderem:

  • die Fensterorientierung (Himmelsrichtung)
  • die Fensterneigung (Wand oder Dachfläche)
  • die Verglasung (Sonnenschutzverglasung)
  • die Wirksamkeit des Sonnenschutzes (Textil, Metall, Farbe)
  • die Lage des Sonnenschutzes (innen-, außenliegend oder im Scheibenzwischenraum)
  • das Verhältnis Fensterfläche zu Grundfläche
  • die Lüftung der Räume 
  • der Einsatz passiver Kühlung
  • die Wärmespeicherfähigkeit der raumumfassenden Bauteile (Massivbau, Leichtbau)

Sommerlicher Wärmeschutz im Massivbau

Massive Bauteile wie Beton und Mauerwerk speichern die Wärme sehr gut: Tagsüber nehmen sie sie auf und geben sie zeitversetzt in den kühlen Nachtstunden wieder ab. Dieser Effekt wird Phasenverschiebung genannt. Die Auskühlung der Bauteile wird sinnvollerweise durch geöffnete Fenster während der Nacht unterstützt (Nachtauskühlung).

Sommerlicher Wärmeschutz im Leichtbau

Im Vergleich zu massiven Bauteilen reagieren Elemente in Leichtbauweise, etwa gedämmte Holzständer- und Dachkonstruktionen, direkter auf Hitzeeinwirkung: Wärmedämmstoffe haben eine geringe Masse und eignen sich daher nicht als Wärmespeicher. Dabei spielt die Art der Dämmung eine untergeordnete Rolle, obwohl Holzwolle zum Beispiel ein etwa siebenmal größeres Wärmespeichervermögen besitzt als Mineralwolle

Entscheidend hingegen ist der Aufbau der Bauteile: Neben einer ausreichend dimensionierten Wärmedämmung und einer funktionierenden Dampfsperre sollte beispielsweise die Innenbeplankung einer Außenwand aus einer wärmespeicherfähigen Schicht (zum Beispiel eine 15 mm dicke Holzwerkstoffplatte) und einer Lage Gipskarton bestehen. Die Kombination von Leichtbauwänden mit massiven Bauteilen im Gebäudeinneren, wie etwa Stahlbetonkernen oder -bodenplatten, kann helfen, den sommerlichen Wärmeschutz zu gewährleisten.

Eine effektive Maßnahme, um möglichst wenig Wärme in das Gebäude zu lassen, ist die Nutzung außenliegender Sonnenschutzelemente.

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