Smart City Quartier Future Living Berlin

Vorzeigebeispiel für digital-vernetztes und nachhaltiges Wohnen

Das im Juli 2020 fertiggestellte Smart City Quartier Future Living Berlin gilt als Vorzeigebeispiel für nachhaltiges, digital-vernetztes Wohnen und Leben. Das Projekt demonstriert, wie eine weitgehend CO2-freie Wärmeversorgung auch in großem Maßstab möglich ist. Der Berliner Stadtteil Adlershof wird seit den 1990er-Jahren zum Wissenschafts-, Technologie-, Wirtschafts- und Medienstandort ausgebaut. Im Umfeld von technischen Forschungseinrichtungen, Universitätsbauten und zahlreichen Unternehmen ist die Wohnanlage mit 90 Wohnungen errichtet worden. Acht drei- bis fünfgeschossige Gebäude sind so auf dem Grundstück angeordnet, dass Höfe, Wege und Grünflächen ausgebildet werden.

Neben einer generationenübergreifenden Hausgemeinschaft wird auf ein nachhaltiges Energiekonzept und Elektromobilität sowie eine barrierefreie und smarte Ausstattung gesetzt.
Mit dem Ziel einer klimaschonenden, nahezu CO2-freien Energieversorgung kommen hier Photovoltaikanlagen sowie 17 Luft/Wasser-Wärmepumpen für die Wärmeversorgung zum Einsatz. Zudem wird der gewonnene Solarstrom zwischengespeichert. Die Energiemanagement-Lösung steuert alles.
Die Wohneinheiten sind mit einem Smart-Home-System von DigitalStrom ausgestattet. Die Ausstattung besteht aus Aktoren (Licht, Lautsprecher) und Sensoren (u.a. Präsenzmelder, Türkontakte), die individuell konfiguriert werden können.

Photovoltaik, Luft/Waser-Wärmepumpen und Speichersystem

Entstanden sind Ein- bis Vierzimmerwohnungen für Studierende, Familien und Senioren sowie möblierte Boarding-House-Studios und elf Gewerbeeinheiten. Des Weiteren gibt es Räumlichkeiten für ein Ausstellungs- und Konferenzzentrum mit Cafeteria. Neben einer generationenübergreifenden Hausgemeinschaft wird auf ein nachhaltiges Energiekonzept und Elektromobilität mit Carsharing sowie eine barrierefreie und smarte Ausstattung gesetzt. Mit dem Ziel einer klimaschonenden, nahezu CO2-freien Energieversorgung kommen hier Photovoltaikanlagen sowie 17 Luft/Wasser-Wärmepumpen für die Wärmeversorgung zum Einsatz. Für die hohe Energieeffizienz sorgt sowohl die Steuerung der Energieströme mit einem neuen Energiemanagementsystem als auch ein 156-kWh-Speichersystem, in dem der gewonnene Solarstrom zwischengespeichert wird.

Um eine optimale Nutzung lokal generierter, erneuerbarer Energien im Heizungssektor zu erzielen, haben Energie-Experten von Panasonic eine intelligente Steuerungssoftware entwickelt. Diese Steuerung verbindet Wärmepumpen mit anderen effizienten, umweltfreundlichen Technologien, zum Beispiel mit Photovoltaikmodulen und wahlweise auch mit Speicherbatteriesystemen. Neu ist, dass diese ausgereiften Technologien nun zu einem hocheffizienten Energiesparsystem kombiniert werden, das durch die intelligente Energiemanagement-Lösung nicht nur gesteuert, sondern auch fortlaufend optimiert wird.

Für die Wohnanlage sind Luft-Wasser-Wärmepumpen aus der Produktreihe Aquarea von Panasonic eingebaut worden. Diese ohnehin energieeffiziente Technologie kann kohlendioxidfrei betrieben werden, wenn sie mit regenerativem Strom aus Solarmodulen betrieben werden. Die hier installierten Photovoltaikanlagen aus 600 Hit-Modulen mit einer Spitzenleistung von 195 kWp werden zum Antrieb der Wärmepumpen genutzt, die sowohl zur Raumheizung als auch zur Warmwasser-Erzeugung dienen. Für einen höheren Komfort bei gleichzeitiger Transparenz des Verbrauchs wurden die Energielösungen in der Smart Cloud zusammengefasst, die es den Bewohnern ermöglicht, ihren Stromverbrauch und die Temperatureinstellungen ständig zu überwachen und ggf. zu korrigieren. Durch die cloudbasierte Anschlussmöglichkeit  werden zudem Wartungsbesuche effizient organisiert und können teilweise sogar aus der Ferne durchgeführt werden.

Smart-Home-System

Darüber hinaus sind alle Gebäudeteile des innovativen Quartiers mit mit einem Smart-Home-System von DigitalStrom ausgestattet, das im täglichen Leben für Komfort und Sicherheit sorgt. Die Ausstattung besteht aus Aktoren (Licht, Lautsprecher) und Sensoren (u.a. Präsenzmelder, Türkontakte), die individuell nach den Bedürfnissen der Bewohner konfiguriert werden können. Bei Bedarf lassen sich zusätzlich Online-Dienste einbinden, die beispielsweise Tageszeit, Lichteinfall und Anwesenheit berücksichtigen, um je nach Situation das passende Licht einzuschalten. Über optische oder akustische Signale und automatisierte Sicherheitsmechanismen wird verhindert, dass bei eingeschränkter Hör- oder Sehfähigkeit Gefahrensituationen entstehen. Der Funktionsumfang kann von jedem Bewohner angepasst und erweitert werden.

Vernetzung von Zutritt und Erschließung

Auch für den Zutritt und die Erschließung der Gebäude werden intelligente Systeme verwendet. So sind die acht Aufzüge, die Haupteingangs- und Wohnungstüren miteinander vernetzt und können per App gesteuert werden. Der Hersteller Schindler betreibt hierbei nicht nur die Aufzüge, sondern liefert auch das schlüssellose Türöffnungssystem. Die Aufzüge vom Typ 3300 werden über das Transit Management System Port gesteuert, der individuelle Zutritt der künftigen Bewohner erfolgt über die App myPort auf dem mobilen Endgerät. Mit der Identifikation am Haupteingang vernetzt, wird der Aufzug direkt gerufen und automatisch in die richtige Etage gefahren.

Bauträger: GSW Sigmaringen; Projektentwicklung: Unternehmensgruppe Krebs, Berlin; Gebäudetechnik, Luft/Wasser-Wärmepumpen: Panasonic, Hamburg; Smart-Home-System: Digitalstrom, Schlieren; Aufzüge und Türen: Schindler, Berlin

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Smart Home umfasst die Datenvernetzung und Steuerung (auch Fernsteuerung) von elektrischen Geräten, der Beleuchtung, Unterhaltungselektronik, Heizung, Lüftung und anderen

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