Side Hotel in Hamburg

Lichtchoreographie in der Fassade

Jan Störmer entwarf für das Side Hotel in Hamburg einen klaren zwölfgeschossigen Baukörper, der sich mit seiner Glas-/Naturstein-Fassade selbstbewusst gegen die eher triste Umgebung absetzt. Die oberen vier Stockwerke sind zurückgesetzt, gegen den Hauptkörper verdreht und bilden im 8. OG eine umlaufende Dachterrasse. Vorherrschendes Fassadenmaterial ist hier Naturstein: hellgrüner Serpentino Classico. Der Hauptkörper besteht aus einer streng gerasterten Glas-/Metallfassade.

Atrium von Robert Wilson
Außenansicht
Fassadendetail

Die besondere Innengestaltung des Hotels macht sich bereits beim Eintritt bemerkbar - ein schmales leeres Atrium, dass sich 24 Meter in die Höhe zieht und durch eine gekippte Mattglasfläche illuminiert wird zieht die Blicke auf sich. Für das Interieur verantwortlich ist der Mailänder Designarchitekt Matteo Thun, der keine Berührungsängste mit poppigen Entwürfen zeigt. Für das Side Hotel entwarf er eine neue Polstermöbelserie, die sogenannte Suppersassi - überdimensionale bunte Ballons, die über Flure, Zimmer und Suiten verteilt sind. Die 178 luxuriöse Zimmer sind etwas moderater eingerichtet, Holz und satiniertes Glas sowie helle Teppiche sorgen für eine angenehme Atmosphäre.

Fassade/Lichtkonzept
Der New Yorker Choreograph Robert Wilson hat eigens für die Hotelhalle des Side eine Lichtchoreographie geschrieben: Weiße und blaue Lichtstreifen bewegen sich auf den gekippten Glasflächen. Der Heidelberger Lichtplaner Uwe Belzner war für die Umsetzung im Atrium verantwortlich. Auch in den Hotelzimmern gibt es unterschiedliche Lichtszenarien, wobei die Lichtquelle nie zu sehen ist - es scheint aus Vouten und Hohlkehlen, wodurch ein immaterieller Effekt erreicht wird.

Auch in der Fassade wird damit gespielt: die Sonnenschutzelemente im Fassadenzwischenraum der Doppelfassade werden farbig beleuchtet und erzeugen wechselnde Stimmungsbilder. Im Restaurant Fusion gibt es große hinterleuchtete Stoffkuben, die bestückt mit Downlights ein unaufdringliches Licht schaffen. Auf der Dachterrasse schließt sich die Lichtinszenierung dieses Hotels mit einem wogenden, leuchtenden Ährenfeld mit Halmen aus Starflex-Lichtleitfasern.

Bautafel

Architekt: Jan Störmer Architekten, Hamburg
Projektbeteiligte: Studio Matteo Thun & Partners, Mailand (Innenarchitektur); Robert Wilson, New York (Lichtchoreographie); Belzner, Heidelberg (Lichtplanung); Zumtobel Staff, Dornbirn/A (Lichtplanung); TWP, Hamburg (Fachplanung Elektro); EAB, Bremen (Elektroinstallateur); Reinhold & Mahla Fassadentechnik, Oststeinbek (Metallbau), Wicona, Ulm
Bauherr: Seaside Hotels, Hamburg
Fertigstellung: April 2001
Standort: Side Hotel, Drehbahn 49, 20354 Hamburg

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