Seminarräume und Besprechungszimmer

Raumgrößen und -proportionen

Als klein werden Räume mit einem Volumen von etwa 150 bis 500 m³ verstanden, gedacht für 30 bis 150 Personen. Die Volumenkennzahl sollte 3,00 - 5,00 m³ je Person betragen, die mittlere Nachhallzeit bei 0,8 bis 1,0 s liegen. Ihr Frequenzverlauf sollte möglichst linear sein oder nach tiefen Frequenzen etwas absinken. Wenn die genannten Volumenkennzahlen nicht überschritten werden, sind meist vorzugsweise Schallabsorptionsmaßnahmen bei tiefen Frequenzen nötig, die z.B. in Form von Plattenschwingern realisiert werden können. Es empfiehlt sich, nur mit 80 % Besetzung des Raumes zu rechnen.

Die Raumhöhe sollte nicht größer als etwa 1/3 der Raumlänge sein und darf auf keinen Fall 8,00 m überschreiten, damit die Laufwegdifferenz zwischen den ersten Reflexionen von Saalrückwand und Decke und dem Direktschall im vorderen Zuhörerbereich nicht größer als 17,00 m wird. Die Raumhöhe sollte aber auch nicht zu niedrig gewählt werden, damit Deckenreflexionen den mittleren und hinteren Zuhörerbereich mit zusätzlicher, die Verständlichkeit fördernder Schallenergie versorgen.

In Anbetracht der Richtcharakteristik eines Sprechers und um wirksame Wandreflexionen zu gewährleisten, ist es zweckmäßig, die Raumbreite auf etwa 3/4 der Raumlänge zu begrenzen. Raumproportionen sollten vor allem bei Räumen an der unteren Grenze des oben genannten Volumenbereiches so gewählt werden, dass Verhältnisse von Länge, Breite, Höhe, die ganzzahligen Vielfachen entsprechen, vermieden werden. Damit soll der ungünstige Einfluss ausgeprägter Eigenfrequenzen im tiefen Frequenzgebiet vermieden werden. Ferner dürfen ungegliederte reflektierende Raumbegrenzungsflächen nicht zueinander parallel sein, damit keine Flatterechos auftreten.

Bildnachweis: Michael Voit, München

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