Schieferböden: Verlegung im Freien

Möglichkeiten und Vorgaben

Nicht jeder Schiefer eignet sich zur Verlegung im Außenbereich. Ob eine Sorte die notwendige Biegezugfestigkeit und Frostbeständigkeit aufweist, ist durch ein Prüfzeugnis nachzuweisen (Prüfung gemäß DIN EN 12371: Prüfverfahren für Naturstein - Bestimmung des Frostwiderstandes und DIN EN 12372: Prüfverfahren für Naturstein - Bestimmung der Biegefestigkeit unter Mittellinienlast). Ist die Eignung für den Einsatz im Freien bestätigt, gibt es kaum einen Naturstein, der es mit dem Erscheinungsbild von Schieferplatten in der Gartengestaltung aufnehmen kann.

Ist die Eignung für den Einsatz im Freien bestätigt, gibt es kaum einen Naturstein, der es mit dem Erscheinungsbild von Schieferplatten in der Gartengestaltung aufnehmen kann.
Der Bodenaufbau ist grundsätzlich so zu planen und auszuführen, dass auf und unter dem Stein keine Staunässe entstehen kann.
Der Verlegeuntergrund muss verdichtet und tragfähig sein.

Für die Verlegung im Außenraum gibt es u.a. folgende Möglichkeiten:

  • im Mörtelbett: Mittel- oder Dickbettverlegung
  • mit Einkornmörtel (mit und ohne Horizontaldrainage)
  • auf einer Abdichtung im Verbund
  • mit einer ungebundenen (losen) Verlegung im Splitt- oder Kiesbett (mit und ohne Horizontaldrainage)
  • mithilfe von Stelzlagern oder Mörtelsäckchen
Grundsätzlich ist schon bei der Planung darauf zu achten, das auf und unter dem Stein keine Staunässe entstehen kann. Damit Niederschlagswasser schnell abgeführt werden kann, sollte der Plattenbelag mindestens zwei Prozent Gefälle aufweisen.

Feuchtigkeit zügig abführen

Eine gebundene Verlegung sollte möglichst hohlraumarm ausgeführt sein. Über die Fugen eindringende Feuchtigkeit muss aus der Konstruktion zügig wieder abgeführt werden. Dies gelingt über eine ausreichend dimensionierte Dränschicht oberhalb der Abdichtungslage.

Bei sehr wasserdurchlässigen (drainagefähigen) Untergründen, wie z.B. Einkornmörtel oder einer ungebundenen Verlegung, ist die Gefahr von Feuchte- bzw. Frostschäden allerdings gering. Staunässe ist für Natursteine deshalb problematisch, weil sie bei Frost zu Frostsprengungen im Gefüge führen kann.

In Bereichen, in denen z.B. Versorgungsleitungen im Untergrund verlegt sind, empfiehlt sich eine ungebundene (lose) Verlegeart, z.B. im Splitt- oder Kiesbett.

Mindestens 3 cm starke Platten

Die Platten sollten je nach Verkehrslast eine Mindestdicke von 3 cm aufweisen und bei der ungebundenen Verlegung so schwer sein, dass sie sich durch Begehen nicht verschieben.

Bei Spaltmaterialien ist eine Frisch-in-Frisch-Verlegung (Dickbettverlegung) zum Ausgleich von Spaltstärkendifferenzen zu empfehlen. Auf diese Weise lassen sich Maßtoleranzen bei stark variierenden Plattenstärken gut ausgleichen. Der für den Mörtel eingesetzte Zement sollte nur geringe Kalkbestandteile aufweisen, die Gesteinskörnung ausgeglichen sein. So lassen sich Ausblühungen vermeiden und ein dichtes, möglichst homogenes Gefüge erzielen. Wie bei allen Verlegearten (außer über Stelzlagern oder Mörtelsäckchen) ist die Rückseite der Schiefersteine mit einer Haftbrücke zu versehen.

Rutschsicherheit durch spaltraue Oberflächen

Die gewünschte Rutschsicherheit lässt sich mit Schieferplatten auf der Terrasse leicht erreichen: Spaltraue Oberflächen erfüllen beispielsweise die Kriterien für die Einstufung in Rutschsicherheitsklasse R 10 bis R 12.

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Zonierung des Wohnraums durch einen mit Schiefer bekleideten Kamin

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Im Dickbett verlegte Schieferplatten in der Akademie der Künste am Berliner Hanseatenweg.

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