Kunsthalle Portikus in Frankfurt am Main

Traditionelles Steildach und in Schiefer gefasstes Glasdach

Mitten im Main wurden nach Plänen des Architekten Christoph Mäckler die Portikus-Galerie in Frankfurt realisiert. Ihr Erscheinungsbild ist nicht modern, sondern entspricht sowohl in seiner Form als auch in seiner Farbe den Frankfurter Traditionen. Schmal und hoch sollte sie nach der ersten Idee des Architekten sein, mit wenigen asymmetrisch gesetzten Durchdringungen in der Fassade. Ins Auge fällt auch die Außentreppe, die scheinbar nutzlos an der Fassade klebt, funktionell aber das Dachgeschoss an das zweite Obergeschoss anbindet. Die Giebelwände sind wie Brandwände über die Dachflächen gezogen und auf vorgehängte Kanten durch Dachrinnen wurde ganz verzichtet. In seinem Inneren befindet sich ein einziger, hoher Ausstellungsraum mit umlaufender Galerie und einer Decke zum Dachraum aus Glasbausteinen. Im Untergeschoss liegen mehrere Verwaltungs- und Nutzräume.

Rückseite: Steildach mit Schuppendeckung aus spanischem Schiefer
Ausstellungsraum mit Glasdecke und umlaufender Galerie
Dachraum mit Lichtbogeninstallation

Der Putz der roten Außenfassade ist mit Kanneluren in Dreiecksform, also kleinen waagerecht verlaufenden Erhebungen, versehen; unterbrochen werden sie nur von schmalen, hohen Fenstern, an deren Unterseite steil nach unten verlaufende Fensterbänke anschließen.

Dach
Auch im Dach hat Mäckler traditionelle Formen aufgegriffen. Wenig spektakulär ist es mit einer steilen Dachneigung von 67,5° zwischen den beiden Giebelwänden angeordnet. Die Eindeckung besteht aus spanischem Schiefer (Intersin). Als Decksteinform wurde die Schuppendeckung mit Decksteinen der Größe 28/23 gewählt. Die Unterkonstruktion besteht aus einer 24 mm dicken Holzschalung und einer Vordeckung aus V13 Dachdichtungsbahn.

Nach Norden wird die Dachfläche durch eine riesige gläserne Eindeckung bestimmt. Sie wird umrahmt von einem ca. 1,00 m breiten Schieferband. Die Glaselemente des Dachfensters greifen dessen strenge rechteckige Geometrie auf. Nur der Lichtbogen, eine Lichtinstallation von Olafur Eliasson, der bei eingeschalteter Innenbeleuchtung entsteht, widerspricht dieser Grundform und könnte als Reminiszenz an die Grundform der Schieferschuppen interpretiert werden. Das Giebelmauerwerk ist im Bereich der Mauerkrone mit einer Kupferabdeckung versehen. Die Entwässerung wurde ebenfalls aus Kupfer erstellt.

Bautafel

Architekten: Christoph Mäckler Architekten, Frankfurt a. M.
Projektbeteiligte: Hochtief Construction, Frankfurt (Generalunternehmer); Fa. Meurer, Wirges (Dachdecker/Spengler); Rathscheck Schiefer, Mayen (Schiefer)
Bauherr: Stiftung Giersch
Fertigstellung: 2006
Standort: Frankfurt am Main
Bildnachweis: Christoph Mäckler Architekten, Frankfurt (1+2), Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen (3+4)

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