Plattenbausanierung in Erfurt

Vorgefertigte Solarwände als neue Klimahülle

Die Landesentwicklungsgesellschaft LEG Thüringen setzte sich 2002 erstmals mit dem Vorhaben auseinander, ein Bürogebäude in Plattenbauweise mithilfe von Solarwänden zu sanieren. Bei diesem recht umfangreichen Vorhaben wurde die ursprüngliche Hülle aus Beton entfernt und gegen eine vorgefertigte Holzrahmenbauweise mit integrierter ESA-Solarfassade ersetzt.

Plattenbausanierung in Erfurt
Plattenbausanierung in Erfurt

Neben der Verbesserung der Bausubstanz und der Reduktion des Energieverbrauchs erfährt das Gebäude eine deutlich gesteigerte architektonische Qualität. Die geschossweise abgesetzte, orange eingefärbte Querbänderung verleiht ihm eine horizontale Gliederung und um optisch die Höhe zu reduzieren, erhielten das Erdgeschoss und das fünfte Obergeschoss eine graue sowie das zweite bis vierte Obergeschoss eine rote Solarfassade. Durch die äußere Glasschicht sind die Solarwaben sichtbar, dies gibt dem Gebäude Tiefe und Struktur und interpretiert mit wechselndem Farbenspiel die Lichtsituation im Tages- und Jahresverlauf.

Wärmedämmung
Der Wandaufbau erfolgt in einer üblichen Holzrahmenkonstruktion, die raumseitig durch eine 18 mm starke OSB-Platte abgeschlossen wird. Im Zwischenständerbereich wird mit Mineralwolle gedämmt. Außen ist die Konstruktion mit einer diffusionsoffenen Holzfaserplatte beplankt, die als Trägerplatte für die ESA-Solarwaben dient. Den äußeren Abschluss bildet ein hinterlüftetes Einscheiben-Sicherheitsglas.

Die Fassade erreicht bei einer Gesamtstärke von 31 cm einen statischen U-Wert von 0,20 W/m²K. Der effektive U-Wert (inkl. Solareintrag über die Solarwaben) liegt auf der Südseite unter 0,05 W/m²K über die Heizperiode, im Norden bei 0,14 W/m²K.

Durch die wabenförmige Struktur wird die sommerliche Überhitzung vermieden. Der hohe Sonnenstand erhitzt die Wabe nur an der Oberfläche, der Großteil der Wärme wird über das Glas abgestrahlt. Es sind keine aufwendigen Verschattungsmaßnahmen notwendig.

Bautafel

Architekten: Thomas Zill und Nicole Lippe, LEG, Erfurt
Projektbeteiligte: Holzkonstruktion Obermayr, Schwanenstadt/A (Holzbau); Gap Solar, Grein/A (Solarfassade); Ingenieurbüro Rolf Wollweber, Erfurt (Haustechnik); Ingenieurbüro Krämer, Weimar (Statik)
Bauherr: Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen
Fertigstellung: 2002
Standort: Leipziger Straße 71, Erfurt-Krämpfervorstadt
Bildnachweis: Gap Solar, Grein/A

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